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Inspiration und Offenbarung als Quellen religiöser Erkenntnis. 691
in den Beziehungen, die zum Wahrheits- bzw. Erkenntnisproblem der
Keligion bestehen.
Alle Religion steht und fällt mit der Behauptung, daß es irgendwie
möglich sei, die Gottheit, ihr Wirben und ihren Willen wahrzunehmen.
Ctwas von dieser Fähigkeit der Schauung besitzt jeder religiöse Mensch,
und alle religiöse Uberzeugung beruht auf Akten solcher Intuition: Ein
Licht geht plötzlich dem Menschen auf; ganz auf einmal erblickt er die
Dinge der Welt in der Beleuchtung, welche sie durch ihre Verbindung
mit der höheren Welt empfangen. Schwierigkeiten, die ihn hemmten,
sind überwunden, Dunkelheiten, die ihn befangen hielten, sind licht ge—
worden; neue Aufgaben und ZSiele liegen vor ihm. Besonders klar zu
beobachten ist unter Umständen der Vorgang, wo prophetische Persön—
lichkeiten in Momenten der Ehstase neue religiöse Einsichten erwerben;
sie hören eine himmlische Stimme, haben eine himmlische Erscheinung.
Aber diese ehstatische Erleuchtung ist nur eine Form der religiösen Intui—
tion neben andern; auch wo die Ehstase fehlt, bleibt der seelische Vor—
gang wesentlich der gleiche; er besteht in einem plötzlichen Aufdämmern
oder Aufblitzen religiöser Ideen. Zwar die Sinnenfälligkeit des Erleb—
nisses ist verschwunden, geblieben aber die selbstverständliche Sicherheit,
mit der das Erlebnis hingenommen wird. Wo die Erleuchtung nicht
von selbst stattfindet, kann sie durch keine Demonstration oder Autor ität
erzwungen werden. Bekanntlich fehlt es nicht an Analogien zu dieser
religiösen Intuition. In ihren schöpferischen Perioden empfangen Dichter,
bildende Künstler, Komponisten in innerem Aufleuchten die Bilder und
Hestaltungen, denen sie dann in ihrem Material sinnlichen Ausdruck
zu geben versuchen. Selbst in der Wissenschaft vollziehen sich besonders
bedeutsame Fortschritte nicht selten so, daß begabte Denker in einem
Akte der Intuition, der sie selbst in Erstaunen setzt, für Probleme, die
sie beschäftigen, eine Lösung finden, deren systematische Begründung sie
erst mühsam nachholen müssen. Mit diesem allgemeinen geistigen Vor—
gange berührt sich die religiöse Intuition auch darin, daß es ihr nicht
an Vorbereitung fehlt, daß sie allezeit psychologisch vermittelt ist, auch
wenn der Empfänger sich dessen nicht bewußt ist. Durch diese psycholo—
gische Verknüpfung und Vermittlung ist die religiöse Intuition (wie sie
von der heutigen Religionspsychologie immer genauer analnysiert wird)
bon dem unpsychologischen Inspirationsbegriff der kirchlichen Tradition
wesentlich verschieden. Aber ist sie auch nicht wunderbar im alten Sinne
des Wortes, so ist sie doch trotz aller Vermittlung äußerst wunderbar;
denn als einfach notwendiges Produkt der gegenwärtigen geistigen Fak—
toren läßt sie sich (so sehr man ihre Gesetzmäßigkeit postulieren wird)
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