Der religiöse Weltbegriff. 749
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über ihren Anfang zur Seite stellen müssen. Nichts berechtigt zu der
Annahme, daß je Gottes schöpferische Tätigkeit einen Anfang genom—
men habe, in oder mit der Zeit begonnen habe; auch von der Keligion
bzw. vom Gottesgedanken aus besteht dazu kein Anlaß; im Gegenteil
ist es ein schöner und befriedigender Gedanke, daß Gottes ewige Liebe
auch ewig auf Schöpfung und Erlösung endlicher Geisteswesen (sie mö—
gen der Natur des Menschen nahe oder fern stehen) bedacht ist, daß mit—
hin auch Sterne ohne Zahl neben- und nacheinander als Wohnstätten
dieser Wesen geschaffen werden. Ein begründetes Wissen hierüber gibt
freilich weder der Glaube noch die Wissenschaft. Aber immerhin ist bei
der großen Gleichförmigkeit, die vielfach in der Verteilung der Himmels—
körper, in ihren Geschwindigkeiten und in den Entwicklungsphasen, die
sie anscheinend durchlaufen, besteht und bei der feststehenden Gleich—
artigkeit der Grundstoffe, aus denen sie aufgebaut sind, der Analogie—
schluß, daß auch in den für uns nicht wahrnehmbaren Beziehungen Pa—
rallelen zu dem uns bekannten Sonnensystem und unserer Erdentwick—
lung bestehen mögen, nicht ohne weiteres abzulehnen. Einen ähnlichen
Analogieschluß aber legt die religiöse Uberzeugung nahe. Daß ein un—
geheurer Sonnenball, ein Wunderwerk physischer Cnergien und mathe—
natisch-⸗physikalischchemischer Gesetzmäßigkeiten und Symmetrien, wenn
wir ihm nicht mit dem phantasievollen Fechner eignes, höchst potenziertes
Geistesleben zuschreiben wollen, jeder Seele mit innrer Bewußtseinstätig-
keit unvergleichlich nachsteht, ergibt sich aus der Erkenntnis geistigen
Wertes mit innrer Notwendigkeit. Es ist aber nicht möglich, anzunehmen,
daß die höchste Liebe und Weisheit irgend etwas, sei es ohne Sinn, sei
es wenigstens ohne Beziehung auf Sinnvolles schafft; es ist darum nur
natürlich, wenn unsere Ahnung auch jenen fernen Welten irgendeinen
geheimen Sinn beilegt, den sie entweder besitzen oder doch einmal er—
langen sollen.
Läßt sich somit die Idee, daß Gott seit unermeßlichen Zeiträumen,
ja, daß er ewig schöpferisch wirkt, im Einklang mit der heutigen Naturan—
schauung sehr wohl auch religiös vertreten, so bleibt es doch dabei, daß
jedes Sonnensystem und insbesondere das unsere geworden ist in einer
bestimmten Zeit, die ein allschauendes, aber an die Zeit gebundenes Auge
am Stande der Weltenuhr, ich meine an den Entwicklungsphasen andrer
Gestirne, sehr wohl abzumessen vermöchte. Diese aus den Prämissen un—
serer heutigen Crkenntnis notwendig folgende Annahme ist zugleich eine
unumgängliche Konsequenz unseres Gottesglaubens. Denn besteht das
eigentliche Werk der ewigen Liebe in der Bildung immer neuer, dem
Staube entwachsender Scharen ihrer Kinder, so ist damit dem Planeten