Full text: Natur und Gott

Nu 
iher 
f8 
— 
M 
it 
* 
hit 
Zzeß 
ind 
rrelj⸗ 
N⸗ 
e 
nt 
y e 
Adi 
dem 
die 
7n 
ny 
*58 
4* 
7 
. 
7 
i 
— 
— 
get 
* 
27 
N 
79 
— 
—5 
y⸗ 
8 
424 
*Xy 
dn 
èN 
* 
— 
—J. 
3**318 
— 
83 
Nar 
i 
W 
* 
J2 
— 
1 
5 
—98* 
KRonkurrenz des religiösen u. des wissenschaftlichen Weltgedankens. 753 
Erlösungsreligion die gegebene Ordnung, auch die zeitlich erste, nie als 
entscheidende Norm angesehen werden kann, diese vielmehr erst aus der 
erlösenden Offenbarung gewonnen wird. So berechtigt die Predigt der 
Rückkehr zur Natur im Sinne Rousseaus eingerissener Unnatur und Ver— 
bildung gegenüber werden mag, dennoch kann nie das volle Lebensideal 
in die Zeit der Anfänge zurückdatiert werden, sondern muß dem höhe⸗ 
punkt der Geschichte, als welcher eben die religiöse Offenbarung ange— 
schaut wird, entstammen. Es ist hier nicht am Platze, diesen Gedanken 
gegenüber der Idee eines natürlichen Sittengesetzes oder der Idee des 
ersten Menschen und seines ursprünglichen Zustandes genauer durchzu— 
führen; vielmehr genügt es, darauf hinzuweisen, daß gemäß unsern Be⸗ 
merkungen über das Selbstleben der Natur das zeitlich früheste Stadium 
noch keineswegs ohne weiteres als reinste Darstellung des der Schöpfung. 
zugrunde liegenden Ideals angesehen werden darf. Die Vollendung, 
welcher Natur und Geschichte zustreben, ist vielmehr als ein selbst die 
reinsten Anfangsformen weit überbietender Zustand aufzufassen. 
5. Die Konkurrenz des religiösen und des wissenschaftlichen Weltgedan— 
kens und ihr Ausgleich 
Die theologische Tradition pflegt von der Schöpfung die Erhaltung 
und Regierung der Welt zu unterscheiden. Gewiß hat es einen guten 
Sinn, von Ursprungs- und Endzeit eine mittlere Periode der Stabilität 
abzugrenzen. Entscheidend aber ist die Rücksicht auf das naive Bewußt— 
sein, dem die Kealität der Welt selbstverständliche Tatsache ist, und unter 
dieser Voraussetzung wird betont, daß auch dem bestehenden Ganzen 
der Welt gegenüber der allmächtige Wille Gottes sich durchsetzt, indem 
er allein die Welt trägt, erhält und ihrem Ziele zuführt. Es wech— 
seln also zwar die bildlichen Ausdrücke, der Grundgedanke aber unbe— 
dingter Abhängigkeit des Weltgeschehens von Gott bleibt genau derselbe. 
Der Unterschied liegt nur darin, daß, als schaffender betrachtet, Gott 
allein als tätig und wirksam angeschaut wird, als erhaltender und regie— 
render aber neben sich etwas Anderes, ebenfalls Reales und sogar seinen 
Sielen Widerstrebendes, zu haben scheint, das ihm freilich zugleich schlecht⸗ 
hin untergeordnet sein soll. Es bann nicht zweifelhaft sein, daß die un— 
bedingte Alleinwirksamkeit Gottes durch den Schöpfungsgedanken schärfer 
zum KAusdruck kommt, und nichts hindert, alter Tradition gemäß auch 
Erhaltung und Regierung der Welt in die Schöpfung einzubefassen, die 
dann als eine fortdauernde und stets gegenwärtige erscheint. Wie der 
Glasbläser durch den Hauch seines Mundes dem glühenden Stoffe Aus— 
dehnung gibt und ihn nach Belieben formt, so etwa wirkt Gottes leben— 
Titius, Natur und Gott. 2
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.