in⸗
de—
Iden
es⸗
die
ein
d⸗
Jent
in)
MNi⸗
8
dt
doen
das
—In
Acs
—
*
. J
Agen
RR
xx
N
.
ciet
Anen
ANd
—E
7
cnn
a ⸗
— 22—
—85—
—
919
B—
den
—
*⸗
92
—
2*
Die Verbindung religiöser u. wissenschaftlicher Auffassung. 761
schaftlichen Erkenntnis eine weitgehende Anwendung gefunden hatte, hat
sich im 19. Jahrhundert eine Opposition geltend gemacht, die zu weit
gegangen sein mag, der wir aber eine prinzipielle Berechtigung keines—
wegs absprechen können. Denn unleugbar trägt, was schon Rant gel—
tend gemacht hat, der Zweckgedanke den Charakter vernünftelnder Re—
flexrion; von fundamentaler und unmittelbar erlebter Bedeutung nur in
der Willenssituation, für den Wollenden in seinem Wollen, wird er zu
einer allgemeinen Denkrelation erweitert, indem nach Analogie des Wil—⸗
lenserlebnisses ein beliebiges Geschehen als Zweck oder Mittel zum Zweck
gewertet und durch die Zweckidee verursacht gedacht wird.
In der genuinen Religion hat, wie gezeigt!e), diese Keflexion eine
weit geringere Bedeutung, als man nach ihrer Verwendung in dem Auf—
klärungszeitalter zunächst geneigt sein möchte anzunehmen; sie findet
sich vornehmlich in einer zwar ansprechenden, aber keineswegs sehr
tiefgehenden Naturbetrachtung jüngerer Zeiten, deren rationale Art un—
verkennbar ist. Wo wir uns dagegen in der Tiefe religiösen Erlebens be—
vegen, da ist die Zweckbeziehung mit der Unerforschlichkeit des gött—
ichen Ratschlusses, also mit dem Mysterium der Gottheit aufs engste
verbunden und damit gegen den Irrtum gesichert, als sollten unsere klein—
menschlichen rationalen Gedanken es vermögen, die letzten Tiefen zu ent—
schleiern; vielmehr laufen die göttlichen Zwecke dem, was Menschen für
zweckmäßig erachten würden, schnurstracks zuwider und verlangen, als
zweckvoll und gut zu gelten, obwohl sie dem Fleische und Blute zuwider
sindic), sind also auf Hherbeiführung eines entsprechenden Willensent—
ichlusses berechnet. Ein erst durch die Aufklärung möglich gewordener
Irrtum ist auch die angeblich rein anthropozentrische Kichtung der christ—
lichen Weltbetrachtung. Nicht der Mensch, sondern Gottes Ehre galt stets
als oberstes Ziel der Weltschöpfung. Wo aber der Mensch und sein Heil
hervorgehoben wird, stehen vor ihm die himmlischen Mächte und hinter
ihm die unvernünftige Kreatur, so daß der göttliche Weltzweck stets auf
die Gesamtheit der Schöpfung bezogen ist. Es wäre, wie sich hieraus
ergibt, ein totales Mißverständnis der christlichen Religion, wollte man
auf ihre Autorität hin ein vom menschlichen Standpunkt aus reflektie—
rend⸗teleologisches Verständnis der gesamten Natur verlangen.
Aber allerdings steht und fällt der christliche Glaube mit der Über—
zeugung, daß Gottes Welt ein weit über unser Begreifen hinaus sinnvolles
Ganzes bildet und bietet zu dem Versuch, auch in der Natur immer er—
i6) Siehe oben S. 103f. 113.
12) Man vergleiche etwa Jes. 55, 8f. Röm. 8, 28ff. und kann sich leicht über—
zeugen, daß dieser Gelichtspunkt in der biblischen Keligion der entscheidende ist.