Full text: Nüral-Leichtguss-Taschenbuch der Aluminiumwerke Nürnberg G.m.b.H.

Als Streckgrenze (manchmal Fließgrenze) bezeichnet 
man die Spannung, bei der trotz zunehmender Form- 
änderung der Probe die Kraftanzeige der Prülfma- 
schine sich nicht ändert oder sogar abnimmt. Da die- 
ser Punkt bei vielen Stoffen, namentlich den Leicht- 
metallen, nicht scharf festzulegen ist, gilt als Streck- 
grenze jene Spannung, bei der die bleibende Dehnung 
0,2% der Meßlänge beträgt. 
Bei durch Druck, Biegen, Verdrehen auftretenden Be- 
anspruchungen haben sich ähnliche Begriffe herausge- 
bildet, wie dies für Zugbeanspruchungen eben ausein- 
andergesetzt wurde. 
c) Gestalitsfestigkeit. Eingehende Untersuchungen 
haben den Einfluß der Form und Gestalt eines Kör- 
pers auf seine Festigkeit dargetan. Man hat erkannt, 
wie wichtig es ist, daß der Kraftfluß in einem Kon- 
struktionsteil gleichmäßig verläuft, sich nicht staut 
und so zu Spannungsspitzen führt. Namentlich geben 
scharfe unvermittelte Querschnittsübergänge dazu An- 
laß. Ebenso wirken auch geringe Oberflächenfehler 
oder Kerben auf die Entstehung solcher Spannungs- 
spitzen hin. Eine interessante Anwendung findet die 
Forderung eines gleichmäßigen Kraftilusses bei den 
sogenannten Entlastungskerben. An Teilen, bei denen 
sich scharfe Absetzungen oder Kerben nicht vermei- 
den lassen, werden im geeigneten Abstand weitere 
Kerben angebracht, die den Kraftfluß von den gefähr- 
denden Stellen abdrängen und so die Spannungsspitze 
erniedrigen. Die Gestaltsfestigkeit hat namentlich bei 
schwingenden oder stoßartigen Dauerbeanspruchun- 
gen größte Bedeutung. 
d) Die Dauerfestigkeit: Sehr oft werden die techni- 
schen Gebilde nicht von einer gleichmäßig wirkenden 
Druck- oder Zuglast beansprucht. Viel öfters kommt 
es vor, daß die Last schlag- oder stoßartig aufgebracht 
wird, mehr oder weniger langsam anschwillt und 
abfällt oder gar zwischen Zug- und Druckbeanspru- 
chung hin- und herschwingt. 
Bei der Vielgestalt dieser Beanspruchungsmöglichkei- 
ten und der wechselnden Empfindlichkeit der einzel- 
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