Full text: Verein Deutscher Ingenieure 1856 - 1926

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weitem übertroffen. Der Verein sollte, so glaubte er, nunmehr 
nach innen wachsen, die Güte seiner Arbeit heben. Fast auf 
jeder Hauptversammlung war es notwendig gewesen, „einen An- 
griff auf die Satzungen vorzunehmen‘“, Das sei, meinte Grashof, 
wie man es auffasste, eine Schwäche, aber auch eine Stärke des 
Vereins, der etwas so Neues und Eigenartiges darstelle, daß man 
Erfahrungen von anderen Vereinen für die Durchführung des 
zroßen Gedankens nicht benutzen könne. Jetzt galt es, dem 
Verein und vor allem auch der Schriftleitung seiner Zeitschrift 
größere innere Festigkeit zu geben, auch durch Anstellung 
aauptamtlicher Beamter, ein Wagnis, vor dem noch manche 
zurückschreckten. 
Große wichtige Arbeiten waren inzwischen in Angriff ge- 
aommen worden, die für die Vereinsarbeit maßgebend wurden. 
Der Oberschlesische Bezirksverein hatte die wichtige Frage auf- 
gerollt, ob die Bau- und Bergbeamten für alle Zeiten die geeigneten 
Persönlichkeiten wären, um Dampfkesselanlagen zu revidieren, zu 
begutachten und abzunehmen. Man wollte für diese wichtige 
Aufgabe der Technik und Industrie Selbstverwaltungskörper 
schaffen, die späteren Dampfkessel- und Revisionsvereine. Es 
ist bemerkenswert, wie hier der Dampfkessel schon von 1858 
an anfängt, in den Arbeiten des Vereins eine Rolle zu spielen, 
Richard Peters hatte zu gleicher Zeit verlangt, man solle über 
die Heizkraft und technische Verwendbarkeit der Steinkohle 
Untersuchungen anstellen und einheitliche Grundlagen zur Be- 
urteilung aufstellen, und im gleichen Jahr 1855 hatte ebenfalls 
Richard Peters gefordert, man möge die Frage der Patentgesetz- 
gebung für Preußen und die übrigen deutschen Staaten be- 
handeln. Euler verlangte energisch Schritte zur Erstrebung 
gleichen Maßes für ganz Deutschland. Der Thüringer Bezirks- 
verein griff die Anregung von Peters auf, erweiterte sie und ver- 
langte, der Verein solle sich dafür einsetzen, für ganz Deutsch- 
land ein einheitliches zweckmäßiges Patentgesetz möglichst 
bald zu schaffen. Sehr interessant ist, daß anfangs der 60 er Jahre 
schon in Form von durchgedachten Vorschlägen der Antrag auf- 
tritt, man solle neben der wissenschaftlichen Zeitschrift des 
Vereines ein Ingenieurblatt schaffen, daß gleichsam als Hauszeit- 
schrift des Vereins in erster Linie die Angelegenheiten des Vereines 
bringen sollte, Mitteilungen über die technische Literatur, über 
das Patentwesen, über alle gesetzlichen Bestimmungen, weiter 
aber auch anregende Aufsätze über Industrie und Arbeit, Ver- 
zeichnisse von leistungsfähigen Firmen usw. 
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