Full text: Verein Deutscher Ingenieure 1856 - 1926

So groß auch die Erfolge waren, die Th. Peters mit seiner 
hingebenden Arbeit für den Verein von 1883 bis 1908 erreicht 
hatte, auch ihm blieb ein bedeutsamer Fehlschlag nicht erspart. 
Gegen seinen ausgesprochenen Willen hatte sich der Verein 
entschlossen, die Geschäftsführung mit einem großen Unter- 
nehmen zu betrauen. Es war beschlossen worden, ein drei- 
bändiges technisches Wörterbuch in deutsch, englisch und 
französisch herauszugeben, dem man den Namen Technolexi- 
kon beilegte. Niemand konnte voraussehen, wie klein und un- 
bedeutend die Geldmittel im Vergleich zu der Riesenarbeit, 
die dieses Unternehmen in der Tat darstellte, waren, die man 
anfangs noch für ausreichend zur Vollendung des Werkes hielt. 
Entscheidend aber war, daß man, gestützt auf allgemein gehaltene 
zute Empfehlungen, sich in der Wahl des für das Unternehmen 
gewonnenen Mannes grundlegend geirrt hatte. Nicht nur der 
Erfolg, auch der Mißerfolg ist eine Frage der Persönlichkeit. 
Die Geschichte aber des Technolexikons zeigte, daß große Erfolge 
oft schneller als selbstverständlich aufgefaßt und vergessen 
werden, als ein Mißerfolg, den man immer wieder in Erinnerung 
bringen kann. 
Die Beziehungen zum Ausland sind weiter gepflegt worden. 
Die großen Ausstellungen, vor allem in Chicago, Paris, St. Louis 
und Brüssel haben dem Verein Veranlassung geboten, in großem 
Umfange deutsche Ingenieurbauwerke auszustellen und eine 
Geschäftstelle auf der Ausstellung zu errichten. Die freund- 
schaftlichen Beziehungen, besonders auch zu den Vereinigten 
Staaten von Amerika führten 1913 auf Einladung des Vereines 
zum Besuch von 300 Vertretern der American Society of Mechani- 
cal Engineers, des großen uns nahe stehenden Ingenieurvereins. 
Unsere amerikanischen Fachgenossen nahmen an der Haupt- 
versammlung in Leipzig teil und fuhren, überall aufs wärmste 
von den Vertretern unseres Vereines, der Technik und Industrie 
und den Behörden aufgenommen, über Berlin, Düsseldorf, Köln, 
Frankfurt, Mannheim, Heidelberg nach München, wo den Höhe- 
punkt der Reise der Besuch des Provisorischen Deutschen 
Museums mit seinen reichen Schätzen bildete. Die amerikani- 
schen Fachgenossen geizten nicht mit der freundlichsten An- 
erkennung dessen, was ihnen die deutschen Ingenieure zu bieten 
vermochten. Nach Amerika zurückgekehrt, luden sie den Verein 
deutscher Ingenieure ein, den amerikanischen Besuch zu erwidern 
und möglichst zahlreich auf der Weltausstellung 1915 in San 
Francisco zu erscheinen. Die Organisation dieses Gegenbesuches 
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