Die großen alten Arbeitsgebiete des Vereines, das Patent-
wesen und die Dampfkessel, spielen nach wie vor in der Vereins-
arbeit ihre Rolle.
Naturgemäß zwang die schwere wirtschaftliche Not auch im
Innenbetrieb des Vereines zu wichtigen Umstellungen. Man
konnte nicht mehr wie in den letzten Jahren vor dem Krieg
aus dem Vollen wirtschaften und für lange Zeit im voraus ver-
fügen, es galt kaufmännische Gesichtspunkte in allen Ab-
teilungen planmäßig durchzuführen. Umfangreiche erzieherische
Arbeit war hier zu leisten. Unterstützt von dem Rat geschäftlich
besonders erfahrener Vorstandsmitglieder ist es hier gelungen.
den inneren Geschäftsbetrieb des Vereines so umzugestalten,
daß er sich heute in nichts von dem einer gut geleiteten Fabrik
unterscheidet.
Der Verein, der, wie wir gesehen hatten, vom ersten Jahr
an seine Zeitschrift auf eigene Kosten und eigene Verantwortung
herausgab, hatte dann später seine Geldwirtschaft und sein
Anzeigenwesen der Verlagsbuchhandlung von Julius Springer
übertragen. Schon unter Th. Peters übernahm der Verein
wieder die eigene Geldwirtschaft, beließ aber bei dem erfahrenen
großen Verlag das gesamte Anzeigenwesen. Bestrebungen
einiger Bezirksvereine, den Verein in dieser Richtung ganz auf
eigene Füße zu stellen, wurden von der Vereinsleitung lange
Zeit abgelehnt, schließlich aber wurde in der neuen Zeit doch
die Überzeugung in den maßgebenden Kreisen herrschend, er
müsse, wie es andere Vereine bereits getan hatten, auch den
letzten Schritt zur wirtschaftlichen Selbständigkeit tun und die
sämtlichen mit der Herausgabe von Zeitschriften verbundenen
Arbeiten in eigenen Unternehmungen durchführen. Die letzten
Beziehungen zum fremden Verlag wurden deshalb gelöst, und
der Verein begründete einen eigenen großen Verlag, um alles,
was sein wirtschaftliches Gedeihen beeinflussen konnte, unter
eigener Verantwortung selbst durchzuführen. Der Verlag des
Vereines deutscher Ingenieure wurde aus naheliegenden ge-
schäftlichen Gründen 1923 zu einer selbständigen Gesellschaft,
dem VDI-Verlag, G. m. b. H., umgewandelt. dessen sämtliche
Anteile der Verein besitzt.
Daß auch der Verein wie alle deutschen Unternehmungen
mit größten Sorgen in der furchtbaren Zeit der Inflation zu
kämpfen hatte, ist selbstverständlich. Das mündelsicher an-
gelegte Vermögen zerfloß. Was man noch an Geld in Form
von Mitgliedsbeiträgen und Anzeigen aufbrachte, war längst