Full text: Verein Deutscher Ingenieure 1856 - 1926

die viele Mitglieder unseres Vereines zum Teil mit unserer Unter- 
stützung in Amerika machten. Die Veröffentlichungen unseres 
Vereines legen Zeugnis von den Ergebnissen dieser Studienreisen 
ab. Nicht minder bedeutsam und anregend waren auch die 
zahlreichen Besuche aus dem Ausland, vor allem auch aus den 
Vereinigten Staaten, die wir hier empfangen durften. Nach 
England führten uns die von dort ausgehenden großen Arbeiten, 
die zur Weltkraftkonferenz führten. Persönliche Besuche und 
Vorträge der Geschäftsleitung knüpften in der Schweiz, in 
Holland, in Rußland, Schweden, Norwegen und Dänemark 
wieder für die Arbeit des Vereines wertvolle Beziehungen an, die 
planmäßig auszubauen stets eine wichtige Aufgabe des Vereines 
sein und bleiben wird. 
Wir stehen am Ende dieses kurzen Bildes aus der Geschichte 
des Vereines. Zurückschauend blicken wir in eine stolze Ver- 
gangenheit. Vorwärts reichen unsere Blicke in eine an neuen 
großen Aufgaben überreiche Zukunft. Die Zusammenfassung 
der geistigen Kräfte deutscher Technik zum Wohle der ge- 
samten vaterländischen Industrie ist heute nötiger als je. 
Mit besonderer Dankbarkeit erinnert sich der Verein an 
seinem 70. Geburtstag der großen Arbeit, die geleistet wurde 
von seinen 32 bisherigen Vorsitzenden, seinen 146 Vorstands- 
mitgliedern und allen den vielen tausenden von Vereins- 
mitgliedern, die in seinen Bezirksvereinen, seinen Ausschüssen 
als Mitarbeiter an seinen literarischen Unternehmungen opfer- 
freudig an den Zielen des Vereines seit 1856 gearbeitet haben. 
Diese Arbeit war erfolgreich, soweit sie getragen wurde von 
jenen Ideen, die in so begeisterter Form immer wieder in der 
Gründungs- und Jugendzeit des Vereines zum Ausdruck kamen. 
Aber notwendig werden noch weit größere Arbeitsleistungen, 
die unser deutsches Vaterland in der Zukunft von seinen 
Ingenieuren erwarten muß; sie können wiederum nur aufge- 
bracht werden, wenn wir uns als Erben jener jungen Männer, die 
den Verein gründeten, diese ideale Gesinnung, diese begeisterte 
Liebe zum Beruf erhalten. 
Als Max Eyth auf der Hauptversammlung in Frankfurt 
am Main 1904 uns in seinem wunderbaren Vortrag über Poesie 
und Technik aufforderte, den Idealismus zu pflegen, da 
wurde der Geist der jugendlichen Begründer in der Ver- 
sammlung lebendig, und nicht endenwollender Beifall um- 
rauschte den großen deutschen Ingenieur, dessen Leben und
	        
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