Full text: Verein Deutscher Ingenieure 1856 - 1926

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Wirken davon Zeugnis ablegte, daß es nicht nur Worte waren, 
die er auf einer Festversammlung sprach, sondern das, was 
er uns sagte, tiefstes eigenes Erleben bedeutete. 
Max Eyth aber sprach damals zu den deutschen Ingenieuren 
eine Mahnung an uns und ein Bekenntnis: 
„..... Wir hatten keine Muße, den Musen nachzulaufen. Das 
ist recht und gut. Aber nicht gut und nicht recht ist es, wenn 
auch wir auf den idealen Gehalt unseres Schaffens mit einer 
gewissen Gleichgültigkeit hinabsehen. Das sollten wir nicht 
tun. Nicht um unserem weltumspannenden Beruf bei Leuten 
Anerkennung zu verschaffen, deren „allgemeine Bildung““ sie 
verhindert, zu wissen, wer dem Leben unserer Zeit seine Form 
und Gestalt gibt, nicht um das Wissen unseres Berufs an die 
Stelle zu setzen, welche heute das Wissen, die Gedanken und 
Gefühle einer toten Vergangenheit einnehmen, sondern um 
im eigenen Hause das Feuer der Begeisterung zu nähren, das 
uns in dem nie endenden Kampf für den Fortschritt, für die Zu- 
kunft der Menschheit nötig ist — ja! — und um dem törichten 
Vorwurf auch den Schein der Berechtigung zu nehmen, als 
ob wir die Welt dem Materialismus entgegenführten. Eine 
falschere Auffassung unserer Bejahung des Lebens, unseres 
Willens und Wollens läßt sich nicht denken. Denn unsere 
Lebensaufgabe gehört zu den höchsten, die sich die Poesie 
je gestellt hat: nicht der Materie zu dienen, sondern 
sie zu beherrschen.“ 
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