Bücherei
Der immer mehr zunehmende Bestand an Büchern und Zeitschriften in
den verschiedenen Arbeitsräumen der Geschäftstelle und der Schriftleitung
der Zeitschrift des Vereins veranlaßten den Vorstand, ihre Verwaltung einer
zentralen Stelle zu übertragen. Mitbestimmend bei diesem Plane war ferner
die Absicht, die Bücher auf diese Weise auch allen Vereinsmitgliedern zugäng-
lich zu machen. Am 6. Januar 1906 wurde der Lesesaal eröffnet; Besuchszeit
war von 9 Uhr früh bis 10 Uhr abends. Um die Bücher für möglichst viele Leser
und ständig verfügbar zu halten, wurde eine Präsenzbibliothek, die ihre Bücher
nicht verleiht, einer Ausleihbücherei vorgezogen.. Der Lesesaal wurde 1906
von 2782, 1925 von 7330 Personen besucht. Mit der Zunahme der Benutzung
hielt auch die Vergrößerung des Bestandes gleichen Schritt, besonders als der
Bücherei nach dem Umzug in das neue Vereinshaus Sommerstr. 4 a im Mai 1914
auch die räumliche Ausdehnungsmöglichkeit gegeben war. Hier standen ihr
ein großer fünffenstriger Lesesaal und ein Magazin in der Ausdehnung des großen
Sitzungssaals zur Verfügung.
Anfangs zählte die Bücherei 1700 Bände und 54 Zeitschriften, 1914 schon
7973 Bände und 276 Zeitschriften, von denen 100 regelmäßig in dem einge-
bauten Zeitschriftenregal ausgelegt wurden. Ein gewisser Stillstand war zu
Beginn des Krieges zu überwinden; auch mit Rücksicht auf den Beamten-
mangel wurde der Lesesaal damals vorübergehend nur bis 4 Uhr offen gehalten.
1917 war dann der Bestand auf 9487 Bände angewachsen. An laufenden Zeit-
schriften wurden 239 gehalten, darunter auch wichtige ausländische, die trotz
des oft schwierigen Bezuges über das neutrale Ausland ziemlich regelmäßig
eingingen. Nach dem Friedensschluß wurde besonderer Wert auf die noch
fehlenden wichtigen ausländischen Zeitschriften gelegt, so daß 1919 314 laufende
Zeitschriften gehalten wurden; an Büchern waren 10 385 vorhanden. Während
der Inflationszeit ruhte auf kurze Zeit der weitere Ausbau. Die entstandenen
Lücken wurden aber sehr bald durch verstärkte Bücheranschaffungen ausge-
glichen; besonders ist dies in letzter Zeit bei der ausländischen Literatur der
Fall gewesen. Der Bestand am 1. April 1926 weist 15 511 Bände auf, und zwar
12 186 Bücher und 3325 Zeitschriftenbände. Dazu kommen 2600 Dissertationen
und 1300 Firmenkataloge. Laufend gehen 433 Zeitschriften ein, darunter
143 ausländische, und zwar täglich durchschnittlich 120 Hefte.
Die Bücherei umfaßt die wichtigeren, häufiger gebrauchten Bücher und
Zeitschriften. Als Hauptgebiete seien genannt: Maschinen- und Bauingenieur-
wesen, Elektrotechnik, Mathematik und angrenzende Wissenschaften, Volks-
wirtschaftslehre, ferner Geschichte der Technik, Lebensbeschreibungen,
Normenbücher, Wörterbücher, Bezugsquellen usw. Auch die Neuerscheinungen,
die von den Verlegern an die einzelnen Schriftleitungen zur Besprechung ein-
zesandt werden, sind auf kurze Zeit im Lesesaal einzusehen,
Einen Überblick über den vorhandenen Bestand bieten die Kataloge.
1909 wurde zum erstenmal ein Bandkatalog herausgegeben, 1912 erschien
lie zweite Auflage. Von einer Neuauflage ist vorläufig abgesehen worden.
RR