Full text: Verein Deutscher Ingenieure 1856 - 1926

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Betriebstechnische Ausstellung 
der Arbeitsgemeinschaft deutscher Betriebsingenieure 
Die Anfänge der Betriebstechnischen Ausstellung greifen bis auf das Jahr 
1918 zurück, als der technische Ausschuß des Berliner Bezirksvereins plante, 
in Verbindung mit dem Kriegsamt eine Betriebstechnische Ausstellung ge- 
jegentlich der Hauptversammlung zu eröffnen. Diese Ausstellung sollte den 
Zweck verfolgen, hervorragende Einrichtungen von Firmen auf dem Gebiete 
der Betriebsorganisation und der Betriebführung zur Darstellung zu hringen, 
soweit sie für die Kriegszeit von besonderer Bedeutung waren. Ferner sollte 
auch an kennzeichnenden Beispielen gezeigt werden, welche Maßnahmen 
für die Auswahl und die Ausbildung von Facharbeitern und angelernten Ar- 
beitern, insonderheit von Frauen und Kriegsbeschädigten, von der Industrie 
getroffen worden sind. Infolge der Revolution mußte jedoch die dicht vor der 
Eröffnung stehende Ausstellung verschoben werden, und erst zwei Jahre später 
wurde dann von der inzwischen gegründeten ‚„Arbeitsgemeinschaft deutscher 
Betriebsingenieure‘“ dieser Plan durchgeführt. 
Gelegentlich der Hauptversammlung des Vereines deutscher Ingenieure in 
Kassel im Juni 1921 wurde die nunmehr zusammengestellte Betriebstechnische 
Wanderausstellung der ADB erstmalig gezeigt. Mit dieser Ausstellung sollte 
der Zweck verfolgt werden, einer Gütesteigerung mit gleichzeitiger Kosten- 
verminderung zu dienen. Als Sondergruppen waren eingerichtet: Be- 
arbeitungsverfahren, Kraftfluß, Werkstättentransport, Fabrikanlagen, Organi- 
sation, technische Hilfsmittel des Ingenieurs, Berufseignung. 
In Anbetracht des allgemeinen Interesses und der hohen Bedeutung dieser 
Ausstellung wurde beschlossen, sie als Wanderausstellung auch in andern 
Industriestädten zu zeigen. Demzufolge ergab sich, daß sie ständig ergänzt 
and das Ausstellungsgut dem technischen Fortschritt und der wissenschaftlichen 
Forschungsarbeit neu angepaßt wurde. Als besondere Belebung konnten dann 
späterhin einige Sondergruppen hinzugefügt werden, wie die Sonderausstellungen 
der Reichsbahn, der Reichspost, der Österreichischen Bundesbahnen, der 
Ungarischen Staatsbahnen, die geschichtliche Abteilung der Linke-Hofmann- 
Lauchhammer-Werke und eine Sondergruppe Psychotechnik. Die Ausstellung 
wirkte, wie allgemein anerkannt wurde, befruchtend und anregend auf die Stei- 
gerung der Wirtschaftlichkeit gewerblicher und industrieller Erzeugung. 
Infolge der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die sich im Laufe des Jahres 
1925 in immer stärkerem Maß auswirkten und eine Weiterführung dieser Aus- 
stellung immer mehr erschwerten, entschloß sich der Verein deutscher Ingenieure, 
die Ausstellung mit Schluß des Jahres 1925 aufzulösen und das gesamte Aus- 
stellungsgut teils den Firmen wieder zur Verfügung zu stellen, teils den Tech- 
nischen Hochschulen und Fachschulen für Lehrzwecke zu überlassen. 
Zusammenfassend sei festgestellt, daß die Ausstellung, die zuletzt eine 
Bodenfläche von ungefähr 2200 m? ausfüllte, insgesamt in 28 Orten innerhalb 
Deutschlands gezeigt wurde, daneben war sie einige Mal im Ausland vertreten, 
wie in Holland. Österreich, Ungarn und der Tschechoslowakei.
	        
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