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Diorama der Britannia-Brücke. Erbaut von Robert Stephenson in den Jahren 1846 bis 1850
Formeisen und Bleche und den besonders wertvollen Draht. Gleichzeitig ent-
wickeln aber auch Männer wie Culmann und Schwedler, Ritter und Winkler u. a.
die Theorien, nach denen die neuen Eisenträger zu berechnen und zu dimensionieren
sind. Hand in Hand geht die Erkenntnis der Baustoffe, durch deren Prüfung und
Analyse.
Erst waren es Brücken mit Gußeisenelementen, denen man Aufmerksamkeit
schenkte. Die erste und älteste Gußeisenbrücke ist die heute noch bestehende Bogen-
brücke über den Severne-Fluß bei Coalbrookdale in England, erbaut 1779. Dann
folgen solche mit einfachen Balkenträgern, als deren bedeutendste wohl die 1846 bis
1850 von Robert Stephenson erbaute Britanniabrücke über die Menai Meerenge
angesprochen werden kann, eine geschlossene Röhrenbrücke mit 270m und
2X 140 m Spannweiten für Eisenbahnverkehr. Aus diesem neuen Tragsystem ent-
wickelten sich dann die großen Balkenbrücken mit engmaschigem Netzwerk, von denen
die über den Rhein (Köln), über die Weichsel (Dirschau) u. a. wohlbekannt sind.
Von der Kölner Brücke, die in zwei Strängen, als Straßenbrücke und als zweigleisige
Eisenbahnbrücke, den Rhein überquerte und lange der typische Rahmen des alten
Kölner Stadtbildes war, befindet sich ein Originalabschnitt der Eisenbahnöffnung
im Hofe des Deutschen Museums. Jetzt sind die Trägerbrücken durch große neue
Bogenbrücken mit Zugbändern ersetzt. Es folgen dann weitmaschigere Balken-
systeme, wie die von Schwedler, Pauli, Lohse u. a. Der berühmte süddeutsche Alt-
meister des Eisenbrückenbaues, Heinrich Gerber, baute viele von ihnen. Ein Modell
und einige Originalteile der großen Linsenträger (System Pauli), die Gerber 1857 bis
1860 über den Rhein bei Mainz baute, werden im Deutschen Museum gezeigt. Gerber
schuf und baute auch die ersten Auslegerbrücken. Das Jahr 1867, in dem er zum
ersten Male dieses System in der Straßenbrücke zu Haßfurt ausführte, wobei die
Gurtführung streng den Biegungsmomenten folgt, war das Geburtsjahr für das so
fruchtbare Gebiet der Ausleger- oder Kragträgerbrücken. Als deren größte Ver-
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