apparaten sind die Augenspiegel von Helmholtz, das Ophtalmometer von Jaral und
die Apparate zur Prüfung des Farbensinnes von Heß bemerkenswert. Die Wirkung
der Brillen wird an besonderen Modellen objektiv veranschaulicht, die Entwicklung der
Brille und des Stereoskops ist in nahezu vollständiger Stufenreihe vorhanden.
Ein besonderes Dunkelkabinett dient zur Demonstrierung der Erscheinungen des
Farbensehens,derNachbilder und Kontrastwirkungen,derDauer desLichteindrucks usw.
Im Mittelpunkte des Saales „Fernrohr und Mikroskop“ steht der berühmte neun-
„öllige Refraktor Fraunhofers, mit dem der Astronom Galle im Jahre 1846 den Neptun
antdeckt hat.
Die Entwicklung des Fernrohres ist vom einfachen Pappfernrohr bis zum moder-
nen Prismendoppelfernrohr in Originalen und Abbildungen mit Beschreibungen ver-
anschaulicht, und die wichtigsten Typen daraus, das nicht achromatische Pappfern-
cohr, das Spiegelteleskop, zwei achromatische Fernrohre von Dollond und Fraunhofer,
sind zum Durchsehen auf eine ferne Prüftafel aufgestellt.
Zu den wertvollsten Spezialsammlungen des Museums gehört zweifellos die der
Mikroskope, welche in mehr als einhundert Stufen einen lückenlosen, auch für den
Historiker unschätzbaren Überblick über die Entwicklung dieses wichtigen Instru-
mentes zur Verschärfung unseres Auges gibt. Die Instrumente tragen die hervor-
ragendsten Namen, wie Leeuwenhoek, Musschenbroek, Brander, Oppelt, Adams,
Jones Martin, Dellabarre, Dollond, Fraunhofer, Merz, Oberhäuser, Amici, Abbe,
Zeiß und andere. Als kostbarstes Dokument der neueren Zeit enthält diese Abteilung
den Original-Diffractionsapparat von Ernst Abbe, mit welchem dieser seine fundamen-
talen Arbeiten über die Grenzen der Leistung des Mikroskopes ausgeführt hat.
Zur Darstellung der Leistung des Mikroskopes dient eine Reihe älterer und neuerer
Instrumente, darunter ein Ultramikroskop.
Im nächsten Saale ist die Lichtprojektion zunächst durch historische Entwick-
lungsreihen von Projektionsapparaten, von den ersten Sonnenmikroskopen der
Laterna Magica von Kircher bis zum modernen Kinoprojector veranschaulicht. Ver-
treten sind auch die Wundertrommeln und Stroboskope als Anfänger der Kinemato-
graphie sowie die kinematographischen Aufnahmeapparate von Marey, Lumiere,
Kamm und die Wiedergabeapparate von Edison, Meßter, Ernemann und anderen.
Zur Vorführung besonders interessanter Arten der Lichtprojektion, wie z. B. der
stereotypischen Projektion des farbigen und sprechenden Films, steht gleichfalls ein
vesonderes Dunkelkabinett zur Verfügung.
Der letzte Saal ist der optischen Industrie gewidmet. Hier ist die Herstellung des
optischen Glases durch Proben von Gläsern in den verschiedenen Herstellungsstadien
Jargelegt. Ein Glashafen mit einer Schmelze im Gewichte von 4 Ztr. von Schott & Gen.,
Jena, steht in der Mitte des Saales. Durch Demonstrationen ist die Prüfung des Glases auf
Spannungen und Schlieren nach den Methoden von Fraunhofer-Töpler veranschaulicht.
An Fraunhofers Glashütte in Benediktbeuern erinnert ein Gemälde von Professor
A. Wimmer. Die Linsenschleifmaschinen sind vertreten durch die Originalpendelschleif-
maschine von Fraunhofer, durch ein Handschleifgerät von G. S. Ohm und durch
ältere Schleifmaschinen mit Hand- und Fußbetrieb aus der Mitte des vorigen Jahr-
hunderts. Bilder stellen die neueren Maschinen für Massenherstellung von Linsen dar.
Die beachtenswerte Stellung der deutschen Industrie auf dem Weltmarkte ist
durch Statistiken veranschaulicht.
SZ