Full text: Das Deutsche Museum

durch von Ventilatoren erzeugten Wind- 
strom von den Besuchern selbst in Tätig 
keit setzen. 
Auch die Wasserkraft hat man zum 
Treiben von Flößen und Schiffen strom- 
abwärts auf dem Gebiet des Verkehrs 
sehr viel früher benutzen gelernt als zum 
Antrieb von Maschinen. Vielleicht sind die 
ersten Wasserräder aus den großen Schöpf- 
-ädern, die das Altertum kannte, hervor- 
vegangen. Bemerkenswert ist jedenfalls, 
Jaß schon das Altertum in den Wasser- 
rädern die Möglichkeit sah, den Menschen 
von härtester Muskelarbeit zu befreien. 
Aber auch hier dauerte es noch lange, ehe 
lie Wasserkraftmaschine aus einem viel 
bewunderten Einzelfall eine allgemein ver- 
wendbare Kraftmaschine wurde. 
Von den Wasserrädern und Turbinen 
zeigt das Museum uns manche bemerkens- 
werten Formen. Es seierwähnt das Wasser- 
rad von Zuppinger aus dem Jahre 1859, 
das mit zu den ältesten nach wissenschaft- 
licher Erkenntnis aufgebauten Wasser- 
crädern gerechnet wird. 
Als hervorragendes Meisterwerk der 
Technik aus dem zweiten Jahrzehnt des 
vorigen Jahrhunderts erregt die im Mu- 
seum aufgestellte Wassersäulenmaschine 
von Reichenbach die größte Beachtung. 
Von 1817 bis 1904 hat diese viel beschriebene und bewunderte, durch Wasserdruck 
getriebene Kolbenkraftmaschine die Sole vom Salzbergwerk in Berchtesgaden zur 
Saline in Reichenhall gefördert. 
Ein der überragenden Bedeutung, die heute den Wasserturbinen als Kraft- 
naschine zukommt, angemessener großer Raum ist diesen Maschinen gewidmet. Es 
steht hier die erste, von Fourneyron 1834 für ein Druckgefälle von über 100 m ge- 
yaute Turbine, die in St. Blasien im Schwarzwald gearbeitet hat. Hieran anschließend 
sehen wir in einer Reihe von Originalen und Modellen die weitere allmähliche Ent- 
wicklung des Turbinenbaus. Wir finden die erste Henschelturbine aus dem Jahre 1841 
und eine der ersten Francis-Spiralturbinen aus dem Jahre 1866. Auch auf eines der 
arsten. Peltonräder im Original sei hingewiesen. 
Eine besondere Gruppe beschäftigt sich mit den Gesamtanlagen zur Ausnutzung 
der Wasserkräfte. Hier sind die alten Bach- und Flußmühlen den neuzeitigen Hoch- 
and Niederdruckwasserkraftanlagen gegenübergestellt. Aus einem sehr genau aus- 
geführten Modell der Etschwerke ist zu ersehen, wie das Stauwerk, der Zuleitungs- 
kanal, die Druckstollen u. a. m. ausgeführt sind. Ein Modell der Turbinenanlage 
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