Full text: Das Deutsche Museum

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von Versuchskörpern auf- und abbewegt 
werden können. Es wird gezeigt, wie das 
Quecksilber in flüssiger Luft gefriert, wie 
der Kautschuk darin seine Elastizität ver- 
liert, wie ein Thermometer bis auf 180 Grad 
unter Null sinkt, wie gasförmige Kohlen- 
zäure fest wird und wie der elektrische 
Widerstand eines Zuleitungsdrahtes zu 
einer elektrischen Lampe abnimmt. 
Optik. Die Lehre vom Licht reicht 
auch schon ins Altertum zurück. Allerdings 
sind die Kenntnisse der Alten Welt auf dem 
Gebiete der Optik sehr geringe gewesen. 
Ptolemäus versuchte, die Gesetze der Bre- 
chung aufzufinden, ohne daß er zu ein- 
fachen Ergebnissen gelangte. Es war das 
damals auch nicht möglich, da die Gonio- 
metrie noch nicht entwickelt war. Erst 
Snellius stellte im Jahre 1626 das allgemeine 
Gesetz der Brechung auf, das der ganzen 
praktischen Optik zugrunde liegt. 
Die Zerlegung des Lichtes in seine 
farbigen Bestandteile hat in einwandfreier 
Weise erst Newton durchgeführt. Er stellte 
mit Hilfe des Prismas einfache, nicht 
weiter zerlegbare Spektralfarben her. Bekanntlich hat Goethe die Lehre Newtons 
angegriffen, indem er leugnete, daß das weiße Licht zusammengesetzt sein könnte. 
Goethe ging hierbei nicht von physikalischen sondern von physiologischen Über- 
legungen aus. Daß Weiß von uns als einfacher Sinneseindruck empfunden wird, läßt 
sich nicht bestreiten; aber physikalisch ist das weiße Licht doch aus einzelnen Ele- 
menten zusammengesetzt und kann in ein Spektrum aufgelöst werden. Von Newton 
rührt auch die erste Theorie des Lichtes her, die als Emanationstheorie bezeichnet 
wird. Nach dieser besteht das Licht aus kleinen Teilchen, die von dem leuchtenden 
Körper ausgesandt werden. Diese Lehre hatte, durch die Autorität Newtons gestützt, 
großen Erfolg, zumal sie die bald nach ihrer Aufstellung gemachte Entdeckung der 
Aberration des Lichtes in einfacher Weise erklären konnte. Es gelang ihr aber nicht, 
die Farben dünner Blättchen, die Newtonschen Farbenringe, die Beugungserschei- 
nungen, die Doppelbrechung und die Polarisation zu erklären. Endgültig widerlegt 
wurde sie durch die Messung der Lichtgeschwindigkeit in Flüssigkeiten durch Fou- 
sault. Die Beobachtung ergab, daß die Fortpflanzungsgeschwindigkeit im optisch 
dichteren Medium kleiner war, während sie nach der Lehre Newtons hätte größer 
zein müssen. 
Gleichzeitig mit der Emanantionstheorie Newtons wurde die Wellentheorie des 
Lichtes von Huygens aufgestellt. Sie war zunächst als longitudinaler Wellenvorgang 
gedacht, und konnte daher von den Vorgängen der Doppelbrechung und Polarisation 
keine Rechenschaft geben. So behielt die Newtonsche Lehre ein Jahrhundert lang die 
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