Full text: Das Deutsche Museum

Guillaume zu Auxerre 1590. 
Durch Anbringung mehrerer 
Tonlöcher war sein Klang- 
umfang beträchtlich erwei- 
tert worden. Zink und 
Busine, letztere schon im 
12. Jahrhundert aus einem 
engen Metallrohr angefer- 
tigt, können wegen ihres 
Mundstückes, das sich mehr 
and mehr der Kesselform 
nähert, als Übergangsinstru- 
mente zur Gruppe der Blech - 
blasinstrumente angesehen 
werden. Diese sind in der 
Sammlung durch das Jagd- 
horn, Ende des 17. Jahrhun- 
derts in Frankreich entstan- 
den, Waldhörner, Trompe- 
ten, Posaunen und Tuben 
vertreten. Die an ihnen vor- 
genommenen Umgestaltun- 
gen sind offensichtlich. Von 
größter Bedeutung aber für 
ihren Tonumfang und ihre 
Spieltechnik wurden die 
Stimmbögen, zuerst um die 
Mitte des 18. Jahrhunderts 
an der Trompete angebracht 
ınd bald darauf auf das 
Horn übertragen, ferner das 
System der Klappen, Ende 
des 18. Jahrhunderts, und je- 
nes der Ventile, das 1813 von 
Blühmel erfunden worden 
war. Die tiefsten Blechblas- 
instrumente sind die Tuben, 
welche 1835 von Moritz und 
Wiprecht erfunden wurden. 
Der reichhaltigste Teil der Sammlung erschließt sich dem Beschauer mit den 
Saiteninstrumenten. Sie sind gruppenweise geordnet, je nachdem ihre Saiten durch 
Zupfen, Streichen oder Anschlagen zum Klingen gebracht werden können. Die erste 
Gruppe zeigt, als ihre wichtigsten Vertreter, die Harfenarten ältester Zeiten in Nach- 
bildungen nebst Originalen von alten Tiroler Formen und deren spätere Weiter- 
bildung, wie die Hakenharfe vom Ende des 17. Jahrhunderts, die einfache Pedal- 
harfe, erfunden 1720 von Hochenbrucker und die letzte Vervollkommnung an einer 
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