Full text: Das Deutsche Museum

cymbalum und Clavicytherium —, 
die Hammerklaviere in Tafel-, Pia- 
nino- und Flügelform bis zur letzten 
Vollendung. Zur Demonstration der 
Bewegung der einzelnen Teile ihrer 
Mechaniken können die wichtigsten 
Modelle durch eine Zugvorrichtung 
bewegt werden. 
Die wesentlichen, im Verlaufe der 
Jahrhunderte vorgenommenen Neue- 
rungen wurden vor allem angeregt 
durch das Bestreben, die Klangkraft 
zu verstärken, den Tonumfang zu er- 
weitern und die Ausdrucksfähigkeit 
zu erhöhen. Die wichtigsten Errungen- 
schaften nach diesen Richtungen sind: 
die Vermehrung der Saitenzahl im Zu- 
sammenhange mit der Einführung der 
Chromatik, die Umwandlung der „ge- 
bundenen‘‘ Instrumente, bei welchen 
für zwei verschiedene Töne nur eine 
Saite mit zwei Tasten angebracht war, 
in „bundfreie‘“, die Änderung der An- 
schlagsart, ausgehend von der Messing- 
tangente und Federkieltangente bis 
zur Hammermechanik fortschreitend, 
durch welch letztere erst die Hervor- 
bringung von Stärkegraden des Klan- 
ges in allen Abstufungen möglich ge- 
worden ist. Nachdem aus dem, mit dünnen Messingsaiten bezogenen Clavichord 
Jas mit stärkeren Stahlsaiten ausgestattete Clavicymbalum hervorgegangen war, 
wurde es nötig, die länger schwingenden und klingenden Saiten durch eine in 
Verbindung mit den Trägern der Kielfedertangenten stehende Vorrichtung abzu- 
dämpfen. Ihr folgte eine weitere, welche den Zweck hatte, alle Saiten gleichzeitig 
von der Dämpfung zu befreien, wodurch auch das Mitklingenlassen nicht ange- 
schlagener Saiten möglich wurde, die aber noch mit dem Knie bedient werden 
mußte. Die Erfindung der Hammermechanik vollzog sich im 18. Jahrhundert. An 
lieser waren Cristofori aus Padua 1711, Marius in Paris 1716 und die Deutschen 
Silbermann und Schröter um die Mitte des 18. Jahrhunderts beteiligt. Ihre ver- 
hältnismäßig noch mangelhaften Mechaniken erfuhren durch Stein in Augsburg, 
der auch der Erfinder der sog. deutschen Mechanik ist, eine wesentliche Ver- 
besserung. 1784 brachte Erard in Paris die Pedale an. Aus seiner Fabrik gingen die 
besten Mechaniken seiner Zeit hervor, die vorbildlich gewesen sind für alle späteren 
oder gleichzeitigen Vervollkommnungen, an deren Gewinnung sich alle hervorragen- 
den Firmen des In- und Auslandes beteiligten. Anfangs des 19. Jahrhunderts be- 
zannen die Klavierbauer Englands den Stimmstock und die Anhängeplatte mit Eisen- 
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