Full text: Das Deutsche Museum

das phlogistische. Getreue Nach- 
bildungen führen die Luftpumpe und 
die Vakuumdestillation von Boyle 
vor, die Einrichtung Marggrafs 
zur Phosphorgewinnung, analytische 
Apparate von Bergman. Hier über- 
schreiten wir die Schwelle zur moder- 
nen Wissenschaft. Das Zeitalter der 
quantitativen Chemie, angebahnt 
durch die Entdeckungen von Priest- 
ley, Scheele und Cavendish und 
begründet durch die Theorien von 
Lavoisier, beginnt hier. Es ist die 
Zeit, in der die Irrlehre vom Phlo- 
giston gestürzt wird, in der sich die 
induktive Methode in der Chemie 
durchsetzt. Der Satz von Bacon: „Non fingendum aut excogitandum, sed invenien- 
Jum, quid natura faciat aut ferat‘“ wird fruchtbar durch die Methode von Lavoisier, 
die quantitative Beobachtung chemi- 
scher Vorgänge, sei es durch die Mes- 
sung der Volumina bei den Gasreak- 
tionen oder die Wägung der reagieren- 
den Stoffmengen. Die Wage wird zum 
wichtigsten Apparate der Chemie. Die 
Versuchsanordnungen in diesem Raume, 
zanz unscheinbar, mit den primitivsten 
Mitteln konstruiert, zählen zu den bemer- 
kenswertesten der ganzen Abteilung. 
In getreuen Kopien der Apparate wird 
die Entdeckung des Sauerstoffs beim Er- 
hitzen von rotem Quecksilberkalk oder 
von Braunstein nach Joseph Priestley 
und Carl Wilhelm Scheele, die Entdek- 
kung des Wasserstoffs von Cavendish, 
die Erklärung der Natur des Sauerstoffs 
und seiner Rolle in den Verbrennungs- 
arscheinungen durch Lavoisier dar- 
gestellt. Wir sehen Lavoisiers grund- 
legenden Versuch der Verkalkung von 
Quecksilber beim Erhitzen in einem ab- 
geschlossenen Luftraum: ein Fünftel des 
Luftvolumens wird bei der Oxydation 
verbraucht. Dies ist die Analyse der 
Luft. Daneben finden wir Lavoisiers 
berühmte Analyse des Wassers, die 
Zerlegung des Wasserdampfes mit glü- 
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