Full text: Das Deutsche Museum

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Liebigs Apparat für die Elementaranalyse organischer Verbindungen aus dem Jahre 1831 
hendem Eisen im Flintenrohre, wobei elementarer Wasserstoff entwickelt und auf- 
gefangen wird. Die Verbrennung der Kerze wird auf -der Wage : gezeigt, wobei 
die gasförmigen Verbrennungsprodukte aufgefangen und mitgewogen werden; die 
Körper geben beim Verbrennen nicht Feuermaterie, Phlogiston, ab, sondern die 
Verbrennung verläuft unter Gewichtsvermehrung, nämlich unter Aufnahme von 
Sauerstoff. 
Wandert der Besucher von den Arbeitstischen der Lavoisier-Periode durch die 
folgenden Räume, so findet er in übersichtlichen graphischen Darstellungen und in 
Modellen („Aufbau der Materie“) die Anschauungen in. gemeinverständlicher Weise 
erklärt, die für die Entwicklung der wissenschaftlichen Chemie im vorigen Jahr- 
hundert wegleitend waren: die Atomtheorie von Dalton, die Molekularlehre von 
Avogadro, die Valenzanschauungen yon.Kekule und die Stereochemie von van’t Hoff. 
Vor diesen Tafeln soll der Besucher verweilen. Er wird lernen, wie die Chemie die 
Zusammensetzung der Verbindungen erklärt, deren kleinste Teilchen, die Moleküle, 
aus verschiedenen Bausteinen zusammengesetzt sind, nämlich aus den kleinsten 
Mengen der beteiligten elementaren Stoffe, den Atomen. Auf diese letzten Einheiten 
nat die Chemie des 19. Jahrhunderts die Materie zurückgeführt. Ein neues Zeit- 
alter der Chemie ist aber mit der Entdeckung des Radiums durch das Ehepaar Curie 
im Jahre 1898 angebrochen. Die Untersuchung der radioaktiven Elemente hat, 
wie die hier aufgestellten graphischen Darstellungen lehren, es ermöglicht, Zerfall 
und sogar willkürliche Zerlegung von Elementaratomen zu verfolgen und in den 
Bau der Atome tiefer einzudringen. Die mit chemischen Mitteln nicht zerlegbaren 
verschiedenen Elemente lassen sich noch auf einfachere Elementarmaterie zurück- 
führen, aus der sie aufgebaut sind; Helium und Wasserstoff sind als Zerfallprodukte 
einer Anzahl von Elementen nachgewiesen worden. 
Wit den Fortschritten der chemischen Theorie steht in engem Zusammenhang 
die zunehmende praktische Verwertung der Stoffe, die sich zu größter wirtschaft- 
licher Bedeutung entwickelt. Den technischen Fortschritt bringt.in diesem Raume 
des Museums die Vervollkommnung der Einrichtungen und Apparate und das An- 
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