wachsen der Sammlungen bekannt gewordener Naturprodukte wie auch der Reihen
von Reagentien des Laboratoriums zum Ausdruck. In den Laboratorien der Neu-
zeit findet der Besucher auch Gelegenheit, selbst zu experimentieren, mit ein paar
s»infachen Handgriffen anschauliche chemische Prozesse herbeizuführen.
Das Laboratorium aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das ein Liebig-
Laboratorium genannt werden kann, enthält Erinnerungen an die Arbeiten von
Davy, Faraday, Berzelius, Thenard, Gay-Lussac, Wöhler und Bunsen, hauptsächlich
aber in Originalen und in Nachbildungen Gerätschaften, die Justus Liebig in seinem
Gießener Laboratorium benützte und andere, Arbeitstische, Digestorien, Herde,
die Liebig (1852) im Münchener Laboratorium einrichtete. Das Wichtigste in dieser
Sammlung ist Liebigs Apparat für die Elementaranalyse organischer Verbindungen
1831). Die einfache Methode, Kohlenstoffverbindungen durch Wägung ihrer Ver-
brennungsprodukte Wasser und Kohlensäure quantitativ zu analysieren, erschloß
Gebiete organischer Verbindungen von ungeahnter Ausdehnung der Untersuchung
und der Synthese. Wurden bis zum Jahre 1883 etwa zwanzigtausend Kohlenstoff-
verbindungen mittels der Elementaranalyse untersucht und bestimmt, so vermehrte
sich die Zahl seitdem in rascher Steigerung bis auf weit über zweihunderttausend
Körper. Die allgemein anwendbare Methode der organischen Analyse erfuhr später
die bedeutendste Vervollkommnung (im Jahre 1911) durch die Mikromethode und
‚Apparate von Fritz Pregl, die im Museum aufgestellt sind. Nun genügt für eine
Analyse eine hundertmal kleinere Stoffmenge, wenige Milligramme. Die schwer zu-
zänglichen Verbindungen, denen der Physiologe begegnet, lassen sich nach diesem
neuen Verfahren analysieren. Die Vervollkommnung der anorganischen Analyse
zeigen die kunstvollen Apparate zur Atomgewichtsbestimmung von O0. Hönigschmid,
die im Museum Aufstellung gefunden haben.
Die Chemie der Neuzeit ist in zwei weiteren Sälen zur Anschauung gebracht.
Das Museum zeigt hier die heute üblichen Laboratoriumseinrichtungen, Apparate
und Methoden neben den Erinnerungen an die großen Meister des letzten halben
Jahrhunderts, wie A. Kekule, M. Berthelot, A. W. Hofmann, J. Wislicenus, V. Meyer,
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Apparate für die Mikromethode der organischen Analvse von Fritz Pregl aus dem Jahre 1911
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