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ALBERT GUT, DAS HOCHBAUWESEN.
Baumaterialien, Hochbauten, Wohnungs- und Siedlungswesen,
Städtebau.
Zur Herstellung von Bauten jeder Art werden zunächst einmal Baustoffe be-
nötigt. Die Abteilung für Bauwesen des Deutschen Museums wird deshalb sinngemäß
durch eine Abteilung für Baumaterialien eingeleitet. Der Laie macht sich von den
vielen Arten von Baustoffen, die es gibt, der Mannigfaltigkeit ihrer Eigenschaften und
Verwendungsmöglichkeiten meistens keinen oder nur einen sehr unbestimmt um-
rissenen Begriff. Eine Übersicht zu geben über die gebräuchlichsten Baustoffe, ihre
Gewinnung bzw. die Art ihrer Herstellung, ihre Eigenschaften und deren Prüfung
sowie über die verschiedenen Möglichkeiten ihrer Verwendung, ist Zweck und Aufgabe
der Abteilung „Baumaterialien“ des Deutschen Museums. Bevor auf deren Schilde-
rung eingegangen wird, seien einige allgemeine Bemerkungen für den Laien voraus-
geschickt.
Nach der Art ihrer Gewinnung unterscheidet man natürliche und künstliche Bau-
stoffe. So gibt es z. B. natürliche, d.h. in der Natur gewonnene, und künstlich her-
gestellte Steine. Ein in der Natur gewonnener Stein ist z. B. der Sandstein oder der
Marmor, der bekannteste künstlich hergestellte Stein der Ziegelstein, der künstlich
durch Brennen aus Ton gewonnen wird. Dem natürlichen Baustoff „Holz“, der im
Walde wächst, kann man beispielsweise den künstlich gewonnenen Beton oder das
im Hochofenprozeß gewonnene Eisen oder den aus beiden Baustoffen zusammen-
gesetzten Kisenbeton gegenüberstellen.
Die Anforderungen, die der Mensch an die Baustoffe in bezug auf ihre Eigen-
schaften stellt, sind sehr verschiedenartig. Wenn man einen Laien nach der wichtig-
sten Eigenschaft fragen würde, die nach seiner Meinung ein Baustoff haben muß, so
wird er vielleicht sagen, er müsse „fest“ sein. Aber „Festigkeit“ ist kein eindeutiger
Begriff. So kann z. B. ein Baustoff in dem Sinne „fest“ sein, daß er besonders gut
Druck verträgt (Druckfestigkeit), was beispielsweise schon bei den verschiedenen
5teinarten in nur unterschiedlichem Grade der Fall ist. Andere Baustoffe dagegen
weisen wieder eine besondere Zugfestigkeit auf, z. B. Eisen. Der Umstand, daß kein
natürlicher Baustoff die wichtigsten Eigenschaften gleichzeitig oder gar in gleichem
Maße besitzt, hat dazu geführt, zusammengesetzte Baustoffe herzustellen. So hat im
Eisenbeton der Beton die besondere Aufgabe, die Druckspannungen aufzunehmen,
während die in ihn eingelegten Eisenstäbe die Zugspannungen ausgleichen. Eine im
Wohnungsbau besonders geschätzte Eigenschaft ist die geringe Wärmedurchlässig-
keit bzw. gutes Wärmespeichervermögen. Sie haftet unserem seit Jahrtausenden in
Gebrauch befindlichen Ziegelstein in besonderem Maße an, weshalb er auch noch durch
keinen anderen Baustoff verdrängt werden konnte. Manche Baustoffe haben die Eigen-
art, nur an der Luft zu erhärten, z. B. Kalkmörtel, während andere auch unter Wasser
fest werden, z. B. Zement. Wasserundurchlässige Baumaterialien sind für manche
Bauzwecke, besonders zu Isolierungen, unentbehrlich. Andere sollen wieder gegen
Kälte oder Hitze isolieren. Eine wichtige Eigenschaft der Baustoffe, besonders im
Außenbau, ist die der Beständigkeit, namentlich gegen Witterungseinflüsse jeder Art.
Noch wichtiger vielleicht ist das Verhalten der verschiedenen Baustoffe gegenüber
Feuer: so gibt es z. B. „feuersichere‘“ und „feuerfeste“ Bauweisen. Zur F eststellung, ob
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