rander
Bonne stattgefunden hat, ist in der
Kopfleiste dargestellt. Die durch tri-
gonometrische Messungen auf 28 km
vergrößerte Linie bildet die Anfangs-
seite des bayerischen Hauptdreiecks-
netzes, das der ersten vom bayeri-
schen topographischen Bureau in
München ausgeführten Landesauf-
nahme zugrunde liegt, die später für
die Herstellung der in der Verjüngung
1 :100000 in Paris in Kupferstich her-
gestellten topographischen Karte von
Bayern Verwendung gefunden hat.
Das Blatt Regensburg dieser muster-
haft gestochenen Karte befindet sich
unter den älteren im Museum ausgestellten Kartenwerken von Bayern.
Zu genauen Höhenmessungen dienten bis ins 18. Jahrhundert mit Dioptern
versehene Wasserwaagen und Pendelinstrumente, deren Anwendung bis ins klassische
Altertum zurückreicht. Unter diesen verdient eine Nachbildung der Picardschen
Pendelwaage aus der Mitte des 17. Jahrhunderts besondere Beachtung.
Aus kreisbogenförmig gebogenen Glasröhren hergestellte Libellen sind noch
bei den in den Augsburger Werkstätten von Brander und Höschel gegen Ende des
18. Jahrhunderts gefertigten Nivellierinstrumenten verwendet, die nach Art der
Kanonenrohre gegossene Fernrohre aufweisen. Die ersten spindelförmig aus-
geschliffenen Libellenröhren sind 1768 in Paris hergestellt worden und werden zur-
zeit mit solcher Feinheit ausgeführt, daß sie in Verbindung mit guten Meßfernrohren
Neigungswinkel bis auf Bruchteile von Bogensekunden mit Sicherheit beobachten
lassen. Bei geometrischen Höhenmessungen wird dadurch ein so hoher Genauigkeits-
grad erreicht, daß die Unsicherheit des Höhenunterschiedes zweier, mehrere tausend
Meter voneinander entfernten F estlandspunkte nicht mehr als ein Millimeter auf das
Kilometer beträgt. Diese Art von Nivellierinstrumenten ist im Museum in ver-
schiedenen Größen vertreten, darunter befinden sich große, für Feinnivellierungen
bestimmte Instrumente aus den Werkstätten von Breithaupt & Sohn in Kassel.
Ortel & Sohn in München und Zeiß in Jena.
Eine besondere Gruppe bilden die Spiegelinstrumente, die in ihrer einfachsten
Form als Winkelspiegel und Winkelprismen zum Abstecken von festen Winkeln von
15°, 90° und 180° dienen, und, da sie in freier Hand benützt werden, einer festen Auf-
stellung nicht bedürfen. Werden sie mit Kreissektoren oder Vollkreisen versehen, so
erhalten sie die Form von Spiegelsextanten und Spiegel- oder Prismenkreisen und
dienen zum freihändigen Messen von Winkeln in allen Größen und Lagen. Auch zur
Ausführung von Winkelmessungen in Dreiecksnetzen und zu Sternbeobachtungen
zur See und auf Forschungsreisen, sowie auf Luftfahrzeugen finden sie Verwendung.
Eine feste Aufstellung dagegen erfordern die mit Dioptern oder Fernrohren als Ziel-
vorrichtungen versehenen Winkelmeßinstrumente, die schon im Altertum zu Stern-
deobachtungen dienten und deshalb als Astrolabien bezeichnet wurden. Zu dieser
Art von Instrumenten gehören die in der Sammlung befindlichen holländischen
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