Full text: Das Deutsche Museum

3lick in den Raum für Kunstweberei, mit Damastzugwebstuhl, Knüpfstuhl, Jacquardwebstuhl, Gobelinstuhl 
und Stuhl für die Vorführung der Jacquardweberei 
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Mit der Nadel werden verschiedenfarbige Schußfäden aus Wolle in die ausge- 
spannte Leinen- oder Baumwollkette nach einem farbigen Musterbild (Karton) 
mosaikartig eingetragen (Fadenmalerei). Die schachbrettartige Fadenverkreuzung 
wird durch Kettfadenzuglitzen erleichtert. 
Wür die Massenfabrikation reich gemusterter Gewebe, wie Damaste, Brokate u. a., 
ist die zeitraubende und einen hohen Grad von Kunstfertigkeit erfordernde Gobelin- 
technik ungeeignet und viel zu kostspielig. Einen wesentlichen Fortschritt bedeutete 
daher die Einführung des Zugstuhles, wie er in China erfunden und im Mittelalter 
durch Kreuzfahrer aus Damaskus in Form des danach benannten Damaststuhles 
aach Europa gebracht wurde. 
Die Sammlung enthält Abbildungen chinesischer und europäischer Zugstühle 
sowie das Original eines der ältesten erhaltenen Damaststühle aus Großschönau, der 
Wiege der deutschen Damastfabrikation. 
Das Charakteristische beim Damaststuhl ist ein Schnurwerk, der sog. Harnisch, 
der mittels Litzenschnüren betätigt wird, wodurch der Musteraushub durch den sog. 
Ziehjungen, einen Gehilfen des Webers, erfolgt. 
Das Problem, den Musteraushub selbsttätig ohne Ziehjungen auszuführen, wurde 
bereits von Vaucanson 1745 mit seinem Stoßwalzenmechanismus zu lösen versucht. 
Fine vollständige Lösung dieser Aufgabe brachte aber erst Jacquard durch die Er- 
{indung des nach ihm benannten Musterstuhles im Jahre 1808. Die erste Idee hierfür 
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