Full text: Das Deutsche Museum

und die scheibenförmigen, 
von Hand gedrehten Mahl- 
steine sind durch Originale 
und Bilder, die auch den Ge- 
brauch der Vorrichtung er- 
kennen lassen, veranschau- 
licht. 
Von besonderer Wich- 
tigkeit sind die Mahlgänge 
mit Kammerradübersetzun- 
gen, die viele Jahrhunderte 
lang in den Tretmühlen, 
Wasserrad- und Windmüh- 
len eingebaut waren. Ein be- 
sonders typischer Mahlgang 
einer Wasserradmühle aus 
dem 17. Jahrhundert ist be- 
triebsfähig aufgestellt. Dar- 
stellungen derschonim alten 
Rom verwendeten Wasser- 
radmühlen und der im 11. 
Jahrhundert eingeführten 
Windmühlen lassen ersehen, 
in welcher Weise die Na- 
turkräfte zum Antrieb der 
schweren Mahlgänge dienst- 
bar gemacht wurden. Die 
Einrichtungen dieser ge- 
schichtlich hochinteressan- 
ven Kunstwerke des Maschinenbaues in früheren Zeiten können die Besucher des 
Museums auch an einer Originalwindmühle holländischer Bauart aus dem 18. Jahr- 
hundert, die im Garten betriebsfähig aufgestellt ist, studieren. 
Wie sehr diese Mühlen, die viele Jahrhunderte hindurch unverändert gebaut 
wurden, durch Anwendung von selbsttätigen Transportmitteln zur Beförderung 
des Getreides und Mahlgutes, von Reinigungs- und Sortiermaschinen, verbesserten 
5ichtvorrichtungen usw. vervollkommnet worden sind, zeigen Bilder der ersten 
amerikanischen Dampfmühlen aus der Zeit um 1790. 
Die im 19. Jahrhundert einsetzende Verbesserung in der Konstruktion der 
alten Mahlgänge durch Verwendung von Eisen und Stahl an Stelle des Holzes und 
die Einführung stählerner Mahlscheiben sowie die Entwicklung der Walzenstühle, 
bei denen das Getreide zwischen rotierenden Walzen gemahlen wird und die im 
modernen Mühlenbau den Mahlgang mit Steinen fast vollständig verdrängt haben, sind 
durch Modelle und Abbildungen dargestellt. Bewegliche Modelle der ersten Walzen- 
stühle mit Porzellanwalzen aus den Jahren 1876 bis 1885 von Wegmann in Zürich 
und ein Dreiwalzenstuhl mit Entlastungsringen von Mechwart 1885 zeigen ver- 
schiedene historisch interessante Konstruktionen dieser leistungsfähigen Maschinen. 
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