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Modelle von Braupfannen und Brauereianlagen. Links eine moderne kugelförmige Dampfbraupfanne für Maische
and Würze. Daneben eine Braupfanne mit Dampfkochung durch eingehängte Heizrohre. Anschließend eine ältere
Brauereianlage und rechts eine hölzerne Braupfanne aus dem Jahre 1742
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Der Stamm der Osseten und Chewsuren, welche im Kaukasus wohnen, verarbeitet
seine Gerste, die sog. Berggerste, in ähnlicher Form, wie dies in Ägypten geschieht‘
zu Malz, schrottet und maischt es. Während die Ägypter ihre Brotmaische nicht
kochen, kochen diese Kaukasusvölker ihre Malzmaischen, seihen dieselben zu wieder-
holten Malen durch Weidenkörbe, in welche am Boden reines Stroh als Läuterboden
eingelegt wird. Die Körbe stehen auf einer Rinne, in welcher das Filtrat, die Bierwürze,
aufgefangen und in faßartige Gefäße, ausgehöhlte Lindenbaumstämme, gesammelt
wird. Die Würze kommt nun noch einmal in den Kessel zurück und wird mit wildem
Hopfen gekocht. Nach Beendigung des Sudes wird der Hopfen abgeseiht, die Würze
abgekühlt, in Fässer gefüllt und dort gegoren.
Der Besucher findet in der Sammlung ein weiteres denkwürdiges Modell, das mit
„Hölzerne Bierpfanne“ bezeichnet ist und das bei oberflächlicher Betrachtung dem
Fachmann geradezu lächerlich erscheint. Bei genauerer Untersuchung des Modells
and der Schnittzeichnung werden wir aufgeklärt, daß in dem hölzernen Pfannenboden
ein kupferner, nach innen gewölbter Heizboden eingebaut ist. Das Modell ist nach
einer Zeichnung und Beschreibung aus dem Jahre 1742 in der Enzyklopädie von
Krünitz hergestellt. Der Erfinder ist der Schwede Nils. In diese hölzerne Bierpfanne
bzw. in den Bottich ist in einer kleinen Entfernung vom Bord ein gelochter Bretter-
deckel eingebaut, der mit einem Stroh- oder Roßhaarsieb abgedeckt ist. Auf diesen
Seihboden wird das zu verbrauende Malzschrott geworfen, während in der Pfanne
selbst das Brauwasser langsam erwärmt wird. Mittels Schapfen wird durch ein vier-
sckiges Loch, das in den Seihboden eingeschnitten ist, dauernd warmes bzw. heißes
Wasser über das Malzschrott geschöpft und so durch die steigende Temperatur des
Brauwassers eine allmähliche Verzuckerung und Auslaugung des Malzschrottes
bewirkt. Die so erhaltene Würze wird dann mit Hopfen in der hölzernen Pfanne
(ertig gekocht. Diese Brauart ist also ein reines Infusionsverfahren.
Weiters zeigt eine Wandtafel dem Besucher einen Maischbottich, der seitlich
angebohrt ist und mit einer eisernen Viole durch ein Rohr in Verbindung steht.
[n diese Viole, welche durch Holz- oder Kohlenfeuer erwärmt wird, dringt ein Teil
der Maische ein, wird erwärmt, fließt in den Bottich zurück, wodurch eine Zirkulation,
wahrscheinlich mangelhafter Art, entsteht. Zweck derselben ist eine langsame An-
wärmung der Gesamtmaische. Diese Brauart ist ähnlich der oben beschriebenen.
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