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diert hat. Er gab dem preußischen Staate den Rat, Anstalten zu gründen, an denen
wissenschaftlich gebildete Lehrer über die Brauerei Vorträge halten und so Praxis
und Theorie in Fühlung bringen sollten, um damit das kommende Zeitalter der Zymo-
technik vorzubereiten. In Süddeutschland ist diesem Rate wohl zuerst Professor
Dr. Kaiser nachgekommen, der an der Münchner Akademie über den Brauprozeß
Vorträge gehalten hat.
Im Jahre 1848 hat der Leiter der Landwirtschaftlichen Zentralschule in Schleiß-
heim, Dr. Knobloch, die erste Brauerschule eröffnet, die 1852 nach Weihenstephan
verlegt wurde und dort unter Lintner sen. zu hoher Blüte heranwuchs.
Auf dem Gebiete der Biologie ist mit der Erkenntnis der Hefe als pflanzliches
einzelliges Lebewesen von Traugott Kützing im Jahre 1832 ein wesentlicher Fort-
schritt eingetreten, der mit den epochemachenden Arbeiten von Emil Christian
Hansen seinen Höhepunkt erreicht hat. Der vorbildliche und vornehme Forscher
hat im Jahre 1881 die Brauereihefe zum erstenmal in Reinzucht dargestellt und damit
der Brauindustrie einen unschätzbaren Dienst geleistet. Seine Art der Heferein-
zucht muß als eines der schönsten Meisterwerke der Naturwissenschaften genannt
werden.
Der chemische Vorgang der Umwandlung von Stärke in Zucker durch minera-
lische Säuren ist zuerst von Kirchhoff 1811 erkannt und experimentell nachgewiesen
worden. 1822 hat Dubrufaut die Diastase entdeckt, die beim Maischen die Ver-
zuckerung der Stärke bewerkstelligt. Mit dieser Entdeckung ist ein Hauptprozeß
im Brauereibetrieb wissenschaftlich erfaßt worden.
Doch nicht nur der aufbauende Prozeß des Braugewerbes wurde wissenschaftlich
durchleuchtet, auch die Analyse fand frühzeitig Eingang in wissenschaftliche Labo-
ratorien. Ballings Attenuationslehre wird selbst heute noch in den Kreisen der
Zymotechniker beachtet. Die Untersuchung des fertigen Bieres auf Alkohol und Ex-
trakt wurde 1836 von Professor Fuchs in München mittels Kochsalz vorgenommen.
Diese hallymetrische Bieruntersuchung gab Balling die Veranlassung, 1838 eine
saccharometrische folgen zu lassen. 1843 gab Steinheil in München an, wie man das
Bier auf optischem Wege untersuchen könne. Die im Museum ausgestellten Labo-
ratoriums-Einrichtungsgegenstände geben von diesen, sowie neuen und neuesten
Methoden der Bier-, Malz- und Wasseruntersuchung beredtes Zeugnis,
Das Braugewerbe, so von der wissenschaftlichen F orschung durchleuchtet,
aahm zu Ende des 19. Jahrhunderts einen ungeahnten Aufstieg. Mühsam und mit
den denkbar primitivsten Einrichtungen und ohne jegliche Ahnung von physiolo-
gischen und chemischen Vorgängen im Mälzungs- und Brauprozeß hat der Bierbrauer
viele Jahrhunderte sein Handwerk vollkommen empirisch betrieben. Nicht recht
viel besser als der Mensch der Steinzeit hat er noch während des Mittelalters sein
Grünmalz hergestellt, dann durch wochenlanges Liegenlassen und oftes Wenden des-
selben auf Böden als sog. „Luftmalz“‘, in der weiteren F olge auf Obstdarren oder in
Backöfen getrocknet, bis er andere Trockenapparate erfand, von denen uns einige
Modelle der Sammlung, bei denen die Wärme des direkten Feuers verwendet wird,
Zeugnis geben. DieVollendung dieses Rauchsystem sehen wir in dem Modell „Rauch-
darre“, welche bereits Darrhorden und Abzugslöcher besitzt. Die Rauchdarre ist längst
verdrängt und wurde durch ein- und zweihordige Darren mit indirekter Feuerung
ersetzt. Ganz gewaltige Fortschritte in der Technik der Herstellung des Grünmalzes
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