Der Rohbau war fertig, mit dem Innenausbau wurde eben begonnen. Wenn es
auch gelang, eine völlige Baueinstellung zu vermeiden, gestalteten sich doch mit der
längeren Dauer des Krieges die Verhältnisse immer ungünstiger. Die Arbeiter- und
Beamtenzahl wurde immer geringer, die nötigen Baustoffe und Geldmittel standen
nicht mehr zur Verfügung, zumal in der Zwischenzeit mit den drei ausführenden
Firmen die Abrechnung des Rohbaues vertragsgemäß vorgenommen wurde. So
schritten die Ausführungs- und Projektierungsarbeiten nur langsam fort. Gleich-
wohl wurden bemerkenswerte Leistungen während des Krieges durchgeführt. So
wurde die Decke des Ehrensaales mit dem eindrucksvollen Bilde von Professor Julius
Diez ausgeführt. Es stellt Wissenschaft und Technik, vom Fortschritt begleitet und
sich gegenseitig zum Schaffen anreizend, dar. Professor Mößl nahm die Bemalung
der Treppenhausdecke im IIL. Obergeschoß mit einer im Mittelalter üblichen Per-
sonifikation der damals bekannten Planeten vor. Professor Kleiber führte das per-
spektivische Deckengemälde im Mathematiksaale aus und unter Leitung und nach
Entwurf von Professor O0. Hupp wurde der Schmuck der Kuppel des Astronomie-
aufbaues mit Reliefdarstellungen der zwölf Tierkreise aufgebracht.
Ein weiterer Schlag traf das Deutsche Museum. Am 25. Dezember 1919 verschied
E. v. Seidl, der Meister vornehmer, intimer Innenarchitektur. Auch ihm war es nicht
beschieden, die Vollendung des Baues zu erleben. Die nach seinen Vorschlägen durch-
geführten Ausbauten im Dachgeschoß, der Musiksaal, vor allem aber die von ihm
hinterlassenen Entwürfe über den Bibliothekbau und die Ausgestaltung des Ehren-
saales sichern ihm ein bleibendes Andenken.
Die Nachkriegszeit führte zunächst keine Besserung der Verhältnisse herbei;
erst als für die Bauperiode 1920/21 neue größere Mittel vom Reich, dem Staate Bayern,
der Industrie und von besonderen Gönnern zur Verfügung gestellt und erhebliche
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Erstes Projekt des Ehrensaales von G. von Seidl
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