Die Baukommission übertrug unter Errichtung eines eigenen Museumsbau-
bureaus die Bauleitung an Gabriel von Seidl, und es wurde die endgültige Ausge-
staltung des Baues in zahlreichen Beratungen und Verhandlungen — auch unter dem
Einfluß einer Studienreise zur Besichtigung der Museen in Paris und London — fest-
gelegt.
Der Jahresbericht, welchen Oskar von Miller bei der Berliner Tagung (Dezember
L907) erstattete, wies darauf hin, daß für die Sammlungen im Alten Nationalmuseum
unter fortdauernder Ergänzung derselben, insbesondere auch durch Stiftung von
bedeutsamen Originalapparaten deutscher Forscher, ein Führer gedruckt und bereits
in 15000 Exemplaren verkauft sei, daß zur Demonstration und Erläuterung von
physikalischen Vorgängen Einrichtungen getroffen seien, welche es den Beschauern
ermöglichen, dieselben vor ihren Augen abspielen zu lassen, fernerhin, daß mit Auf-
stellung der Museumsgruppen in der früheren Isarkaserne begonnen sei, endlich,
daß für den Neubau des Museums neben den hierfür bewilligten Geldmitteln von
7 Millionen Mark Naturalleistungen im Werte von etwa 3 Millionen Mark erforderlich
seien, zu deren Stiftung er die deutsche Industrie unter dem Hinweis darauf einlud,
daß sie selbst als den Bauherrn des Deutschen Museums sich betrachten möge, das
als „ein Produkt gemeinsamer, freiwilliger Arbeit sich an die Vorbilder vergangener
Zeiten würdig anreihen und selbst als ein Meisterwerk deutscher Technik sich ge-
stalten solle“,
Im Herbst 1908 konnte er mitteilen, daß dieser Einladung in reichem Maße
Folge gegeben ward, daß die Bauarbeiten ihren Anfang genommen hatten, und daß
die hervorragendsten deutschen Firmen zu gemeinsamer Teilnahme an der Fest-
setzung und Ausführung der einzelnen Bauobjekte vereinigt worden seien; ferner,
daß die Stadtgemeindeverwaltung die kostenlose Lieferung von Elektrizität, Wasser
und Heizung zugesagt habe, endlich, daß Führungen mit mündlichen Erklärungen
durch die wichtigsten Museumsgruppen organisiert seien und abendliche Vorträge
von hervorragenden Sachverständigen gehalten werden. Zugleich wurde das Zweig-
museum in der alten Isarkaserne der Besichtigung der Ausschußmitglieder unter-
stellt, mit der Aufforderung, durch Kritik und Rat zu dessen Vervollkommnung
beizutragen.
Im Jahre 1910 wurde die Organisation der Führungen dahin erweitert, daß
einerseits für die sich mehrenden Besuche von Kongressen, Vereinen und Studien-
anstalten besondere Einrichtungen getroffen wurden, andererseits auch einzelne
Personen gegen Kostenerstattung jederzeit sachkundiges Geleit erhalten konnten,
Von den vielen Hunderten von Besuchergruppen seien beispielsweise genannt: Ab-
teilungen deutscher und auswärtiger Hochschulen, American Society of Mechanical
Engineers (300 Teilnehmer), Studienkommission englischer Bürgermeister, Reform-
gymnasium Zürich, Vereinigung russischer und amerikanischer Volksschullehrer und
-lehrerinnen, Gewerbeverband und sozialwissenschaftlicher Verein Wien, Exkur-
sionen von Studenten aus England, Italien, Amerika, Schweden, Finnland, Däne-
mark, Österreich.
Sodann wurde beschlossen, zur literarischen Verwertung des im Museum an-
gesammelten Materials in Verbindung mit den bei den Ausschußversammlungen
gehaltenen Vorträgen Veröffentlichungen in laufenden Heften herauszugeben. Es
sind zunächst 18 Hefte erschienen, von denen genannt seien: „Teyler-Museum in
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