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Achter Abschnitt. — Schiffbau.
B. Schaufelräder.
Bezeichnet:
% die Geschwindigkeit des Druckmittelpunktes der Schaufel pro
Secunde in Fufsen (resp. Metern),
5a den Widerstandscoefficienten der Schaufel,
F das Areal zweier gleichzeitig eingetauchten Schaufeln in Quadr.-
Fufsen (resp. Quadr.-Metern),
so ist der durch die Schaufeln ausgeübte Druck gegen das Wasser
in Pfunden (resp. Kilogr.):
KK = 5, F(u— vo)? = E40?
V EA
und u=v(1+ 2)
Sa £
also die Arbeit der Schaufeln in Fufspfunden (resp. Meterkilogr.) pro
Secunde :
L=R
‚u=2E4v
Av; (+ VE)
1 FF}
Der Wirkungsgrad der Räder ist alsdann:
v E54wv3
WS
für preufs. Fufs u. Pfd, für Met. u. Kil,
Nach Campaignac ist 51 = 1,25 bis 8,90 ' 65,7 bis 205
„ Gaudry » » = 2,76 145
„ Weisbach » »=8 157,7
Man nennt auch 7 den Vorrückungscoefficienten (coefficient d’avance).
In Deutschland und England wird die Differenz u— v mit Rücklauf
(slip) bezeichnet; in Frankreich nennt man den Ausdruck —— — 1—7
. u“
den Rücklauf (recul). Erfahrungsmäfsig ist 7 = 0,75 bis 0,85.
Bei den Morgan’schen Patent- Rädern (Feathering Wheels) ist
der Rücklauf namentlich bei glatter See nicht wesentlich kleiner, doch
haben sie den Vortheil, ‚dafs die Schaufeln tiefer eintauchen und be-
trächtlich höher sein können, so dafs man den Durchmesser der Räder
vergröfsern und die Breite der Schaufeln verringern kann. Auch ist
das Zittern des Schiffes nicht so stark als bei gewöhnlichen Rädern,
da die Schaufeln mit geringerem Stofs eintauchen. Besonders vor-
theilhaft ist die Anwendung der Patenträder bei kleinen Schiffen mit
Rädern von kleinem Durchmesser.
Der Druckmittelpunkt der Schaufel wird in England auf 4, in
Frankreich auf 1 der Breite von der Aufsenkante genommen. Die
Drehaxe der Patentschaufel nimmt man auf 0,4 bis 0,5 der Breite
von der Aufsenkante,
Die Eintauchungstiefe der Innenkante der Schaufel betrage für den
mittleren Tiefrang: