Full text: Des Ingenieurs Taschenbuch

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Neunter Abschnitt. — Technologie. 
Seite und 6’ (2 M.) hoch. Gewöhnlich 8 Oefen nebeneinander 
(Okerhütte). In 24 Stunden 3mal entleert, alle 4 Stunden nachgesehen, 
Röstöfen (jetzt allgemein am Rhein). Die Roststäbe sind 1” 
(26 Mm.) stark und liegen 1” (26 Mm.) auseinander. Der Ofen ist 
in 6 Kammern getheilt und verarbeitet, wenn er 28’ (8,8 M.) lang, 
3’ (2,5 M.) breit und 8’ (0,95 M.) hoch ist, 48 Ctr. in 24 Sta. 
Muffelöfen für den Grus des Schwefelkieses 82’ (10 M.) lang. 
2. Bleikammern. Gewöhnlich ein System von 5 oder 3 Kam- 
mern. Man nimmt an, dafs zu je 1000 C.-F. Kammerraum 40—45 Pfa, 
(auf 100 C.-M. 65—73 Klgr.) Schwefel in 24 Std. verbrannt werden 
können. ‚Bei Verbrennung von Kiesen mufs erfahrungsgemäfs für den- 
selben Schwefelverbrauch der Apparat um 1 gröfser sein. 
Kunheim in Berlin hat 2 kleine Vorkammern, eine Hauptkam- 
mer, die. 100’ lang, 31’ breit, 20’ hoch (31,4 M. lang, 9,7 M. breit, 
6,3 M. hoch) ist .und 2 Nebenkammern mit resp. 32’ und 29 Länge, 
30’ Breite und 16’ Höhe (10 M. resp. 6,9 M. 1g., 9,4 M. bt., 5 M. h.) 
Das ganze System hat .72000 C.-F. (2225 C.-M.) Kammerraum mit 
sinem Brenner, in dem stündlich 120 Pfd. Schwefel verbrannt werden. 
In Neusalzwerk ist ein System von 3 Kammern, von denen die Haupt- 
kammer 85’ lang, 14’ breit, 19’ hoch (26,7 M. 1g., 4,4 M. bt, 
6 M. hoch), die 2. Kammer 50’ lang, 124’ breit, 6’ hoch (15,7 M. 1g., 
4M. bt., 1,9 M, hoch) und die 3. Kammer 24’ lang, 53 breit und 
6’ hoch (7,5 M. 1g., 1,7 M. bt., 1,88 M. h.) ist; sämmtliche Kammern 
haben 27152 C.-F. (840 C.-M.) Inhalt, und es werden hier stündlich 
15 Pfd. Schwefel verbrannt. — Die im Jahre 1854 in Oker angelegte 
Fabrik, woselbst in 8 Oefen (Kilns) 54 Ctr. Kiese in 24 Std. geröstet 
werden, enthält ein Dreikammersystem, in dem die erste oder Vor- 
kammer 9’ lang, 141)’ breit, 11£' hoch, (2,8 M. 1g., 4,5 M. bt. 
3,7 M. h.), die Hauptkammer 88’ lang, 24} breit, 113 hoch (26 M. 
Ig., 7,7 M. bt., 8,7 M. h.) und die Bodenkammer 87’ lang, 5’ breit 
und 3} hoch (27,8 M. 1g., 1,57 M. bt., 1,2 M. h.) ist. Durchmesser 
ler Verbindungsröhren der einzelnen Kammern 1—1! (0,3—0,47 M.). 
Salpetersäure. Dieselbe wird entweder in flüssiger Form, beim 
Fünfkammersystem in Thonterrassen geleitet ,. oder beim Dreikammer- 
system in die erste Kammer von oben eingebracht, oder direct in 
Dampfform angewandt, indem man sie mit der schwefligen Säure zu- 
gleich in den Brennern in eisernen, mit Salpeter und Schwefelsäure 
50—52° B. gefüllten Kästen entwickelt. Man gebraucht 6— 9 pCt. 
vom verbrannten Schwefel an Chilisalpeter. Zur Darstellung der 
Salpetersäure dienen gewöhnlich gufseiserne Retorten von 4—5' Länge 
(1,25—1,57 M.) und 18— 22” Durchmesser (0,47. 0,57 M.), welche 
120 Pfd. Chilisalpeter fassen. Man erzengt aus. 120 Pfd. Chilisalpeter 
»bensoviel Schwefelsäure von 60% B. und 871 Pfd. rohe Salpetersäure, 
Wasserdampf. Die Spannung beträgt 1 Atm., zuweilen 14—2 Atm. 
Zu 100 Pfd. Schwefel sind erfahrungsmäfsig 210 Pfd. Wasserdampf 
nöthieg.
	        
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