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Neunter Abschnitt. — Technologie.
d. Das Brennmaterial,
il. Der Verbrauch an Coaks bei der Feuerung beträgt:
bei grofsen Werken und Oefen mit 6 und mehr Retorten 28—334 2
„ kleinen $ » ” „ 1, 3 und 5 » 333—50%
des producirten Coaks.
2, Bei zweckmäfsiger Anordnung zur Feuerung mit Theer ersetzt
1 Ctr. Theer 1} preufs. Tonne (== 2 Ctr.) (0,29 Cub.-M.) Coaks.
3. Die Condensation,
a. Bei der Luftcondensation mittelst einfacher Röhren rechnet
man auf 1000 C.-F. Gas, welche die Kühlröhren in 24 Stunden pas-
siren, 4— 5 Q.-F. Kühlfläche (auf 1000 C.-M, 12,7—16 Q.-M.). Bei
Anwendung von Doppelröhren kann man etwas weniger rechnen. Aeu-
fseres Rohr d == 30” (0,7 M.); /= 18’ (5,5 M.); inneres Rohr d= 18"
(0,46 M.); 7/==19’ (6 M.)., Man legt die Condensatoren zweckmäfsig
in einen geschlossenen Raum.
b. Meist wendet man zur Vervollständigung der Condensation die
sogenannten Scrubber an, womit man zugleich ein Waschen des Gases
dadurch verbinden kann, dafs oben reines Wasser, oder Ammoniak-
wasser zugeführt wird. Gewöhnlich füllt man dieselben mit Coaks,
Die Gröfse dieser Apparate hängt von der Wirkung der Luftconden-
sation. ab, Bei der D. C. G. G. wird die Gröfse der Scrubber so
bemessen, dafs das Gas bei der stärksten Production noch 8-—10 Mi-
nuten Zeit hat, ehe es von der Theervorlage zu den Reinigern gelangt.
Die Scrubber sind aufrecht stehende Cylinder von Eisenblech (4 Pfd.
pro Q.-F. (20 Klgr. pro Q.M.), 4—8’ (1,2 — 2,4 M.) Durchmesser
h==10—20’ (3 — 6 M.)). Im Innern sind von 6 zu 6” (150 Mm.)
falsche fein durchlöcherte Böden aus Eisenblech angebracht.
c. Statt der Secrubber, oder auch nach denselben, wendet man
häufig noch besondere Waschapparate an. Da das Waschen mit Wasser
indessen der Leuchtkraft des Gases schadet, so mufs man in allen
Fällen den Zuflufs sehr sparsam bemessen.
Condensatoren, Scrubber, Waschapparate etc. dürfen nicht in einem
Raume aufgestellt werden, der mit dem Retortenhause durch Thüren
der Fenster communiecirt.
4. Der Exhaustor.
Unmittelbar hinter der Waschmaschine ist der passendste Platz für
den Exhaustor. Die Gröfse desselben, die Zahl und Höhe der Hübe
bei Glocken- und Kolbenexhaustoren oder die Zahl der Umdrehungen
bei rotirenden richtet sich nach der Gasproduction. Die Beale’-
schen Exhaustoren sind jetzt die gebräuchlichsten. Bei 12” (0,3 M.)
Länge und Durchmesser genügt ein solcher für 4000 C.-F. (112 C.-M.)
pro Std.; bei 24” für 20000 C.-F. (560 C.-M.) bei resp. 100 oder
55 Umdrehungen pro Minute. Bei der Veränderlichkeit der Gaspro-
duction ist es nothwendig, die Zahl der Hübe oder Umdrehungen
mittelst Stufenscheiben verändern zu können. Bei den rotirenden Ex-