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Zehnter Abschnitt. — Hüttenkunde.
Raffiniren des Bleies.
Bei den obigen Processen fallen nur ausnahmsweise reine Handels-
bleie, fast immer mehr oder minder verunreinigte Werkbleie. Die
reineren werden abgeschäumt oder gepohlt, die meisten im Zug- oder
Gebläseflammofen durch ein oxydirendes Schmelzen, wobei die fremden
Beimischungen in Oxyde verwandelt werden, gereinigt (raffinirt). Der
fallende Abzug wird verfrischt. der Sb haltige auf Hartblei.
Heerd des Öfens aus Chamotte, Thon oder öfters Gufseisen. Bis
11’ (3,5 M.) lang, 8’ (2,5 M.) breit und 1’ (0,3 M.) tief, Einsatz
100 — 200 Ctr. Werkblei. Chargendauer nach Verunreinigung kürzer
oder länger (namentlich verlangsamt Sb).
Silber,
Es ist mehr oder weniger in fast allen Bleierzen enthalten, wefs-
halb mit dem Bleihüttenbetrieb meist auch Gewinnung dieses Metalles
verknüpft ist. Die Werkbleie werden bei höherem Ag-Gehalt (0,1%
und mehr) sofort einem oxydirenden Schmelzen im Flammofen , dem
Abtreiben, übergeben. Das Blei und die Verunreinigungen desselben
(Raffiniren überflüssig) werden oxydirt und das Ag bleibt als Kuchen
(mit 94 und mehr 7 Ag) im Tiefsten des Heerdes zurück. Der Heerd
ist rund, aus Mergel oder ausgelaugter Holzasche aufgestampft und
hat 63—18' (2—4 M.) Durchmesser. Langflammendes Brennmaterial
(Holz oder Kohle). Das Gewölbe ist meist zum Abnehmen eingerich-
tet durch ein eisernes Gerippe. Gebläse, meist 2 sich kreuzende und
geneigte Düsen.
Einsatz 100—350 Ctr., öfters mit Nachsetzen bis zu 700 Otr. Pb.
Langsames Einschmelzen, Entfernen des Abzugs (mechanisch beige-
mengte Theile) Steigerung der Temperatur, Entfernung des Abstrichs
(durch Sb, As, Fe, Zn, Cu stark verunreinigtes PbO), weitere Tem-
peratursteigerung, Verstärkung des Windes, Aussparen einer Rinne zum
Abflielsen der Glätte, (Glättgasse), die durch den Wind herausgetrie-
ben wird, gegen Ende immer stärkere Hitze, endlich Blicken des Ag
{(Zerreifsen des letzten Glättenetzes), Erkalten des Ofens, Heraus-
nehmen des voll Glätte gesogenen Heerdes, Schlagen und Abwärmen
eines neuen Heerdes ete,
Bleiverlust durch Verdampfen bis zu 12 4. Dauer je nach Ein-
satz ohne Nachsetzen 36—80 Stunden, mit Nachsetzen bis zu 12 Ta-
gen. 150 Cub.-F. (4,5 C.-M.) Wind pro Min. bei normalem Gange.
Englischer Treibprocefs auf beweglichen kleinen Testen mit fort-
währendem Nachsetzen von festem oder flüssigem Blei. (Unreinere
Glätte).
Für Ag arme Bleie (mindestens 0,008 % Ag-Gehalt) wendet man
das Pattinsoniren an. Eine Legirung von Pb und Ag ist leichtflüs-
siger, wie reines Pb, Das je nach Reinheit vorher raffinirte oder nicht
raffinirte Werkblei wird in bis 6' (1,8 M.) weiten, bis 8’ (0,9 M.)
tiefen eisernen Kesseln geschmolzen, Schlicker abgezogen, erkalten
gelassen, bis sich Krystalle des silberfreien Bleies bilden, diese ausge-
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