Full text: Des Ingenieurs Taschenbuch

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Brücken. 
Die Querverbindungen sind so anzubringen, dafs sie die gedrückte 
Gurtung gegen Seitenausbiegung aussteifen; die 12- bis 15fache Breite 
der Gurtungen als Abstand der Querträger von einander wird nicht 
zu überschreiten sein. 
Bei kleinen Brücken bis zu 10 auch 15 Meter Spannweite kann 
man, wenn es die Umstände zulassen, die Hauptträger in ca. % Meter 
Entfernung anordnen und die hölzernen Querschwellen des Geleises 
direct darauf legen. 
Eine luftige Auflagerfläche der Hölzer auf die Gurtungen ist zur 
Vermeidung von Rosten und Faulen zu empfehlen. 
Bei gröfseren Brücken und solchen von beschränkter Construetions- 
höhe übertragen die Querverbindungen die Last der Fahrbahn auf die 
Hauptträger und sind für diesen Zweck als Balken zu construiren, 
Für die Aussteifung der Hauptträger sind sie dann stark genug, jedoch 
ist ihre Höhe nicht zu gering zu bemessen. 
Die Last des Geleises wird durch Schwellen- oder Schienenträger 
auf die Querverbindungen übertragen: hölzerne Langschwellen sind 
unzweckmäfsig. 
Die Schienen direct auf die Querverbindungen zu befestigen und 
diese in 1 Meter Entfernung anzuordnen, wird nur bei beschränkter 
Construetionshöhe nöthig sein. 
Die directe Befestigung der Schienen auf eisernen Schienenträgern 
ist dauerhaft und leicht (preufs. Ostbahn, Niederschl. Märkische Bahn. 
Berliner Verbindungsbahn, franz. Nordbahn). Diese Schienenträger 
müssen gegen seitliches Ausbiegen und Kippen besonders stabil con- 
struirt sein. 
Die gewöhnliche und zweckmäfsige Unterstützung der Geleise auf 
der Brücke ist die durch hölzerne Querschwellen (9.10”; 28.26 Ctm.). 
die auf Schwellenträgern ruhen. Die Länge der Schwellenträger ist # 
oder 12’ (1,9 oder 8,7 M.) zu nehmen. 
Bei 3 und 4 Meter Länge und eben solcher Entfernung der Quer- 
träger der Brücke sind die Schwellenträger unter sich noch in der 
Mitte zu verbinden und abzusteifen, 
Ist ihre Verbindung mit dem horizontalen Kreuzverbande nicht 
thunlich, so wird bei 4 Meter Länge ein besonderer Kreuzverband 
zwischen den Schwellenträgern angeordnet. 
c) Constructionsmaterial und seine Verarbeitung. Als Constructions- 
material ist gewalztes Schmiedeeisen zu verwenden; Gufseisen ist zu 
untergeordneten gedrückten Constructionstheilen (Auflagern ete.) ofl 
mit Vortheil zu verwenden. 
Eisenstärken unter 3” (10 Mm.) sind bei Brücken nicht zu empfeh- 
len. unter J” (6 Mm.) zu vermeiden. 
Die Verbindung der Theile zum Ganzen geschieht durch Niete und 
Schraubenbolzen; der stumpfe Stirnstofs und Schweifsungen sind 
mühevoll und unsicher, daher nicht anzuwenden. 
Die Nietung mufs eine warme sein. Die zu vernietenden Stücke 
müssen gut anliegen, die Löcher richtig aufgerieben und versenkt sein. 
Der Schaft des Niets mufs gut passen und zunderfrei eingesetzt wer-
	        
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