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um der Tod an dem westlichen Teile der nördlichen Längsseite ange—
bracht worden ist; durch sein Dazwischenkommen hat Clemens sein Reife—
ziel nicht erreicht.
Johannes der Täufer, das Reiseziel
Die Sitzfigur, in ihrer Haltung ähnlich der Prudentia auf der süd—
lichen Längsseite, ohne Nimbus, hält mit der Linken, nicht mit bloßer
Hand, sondern ehrfürchtig durch den Mantel anfassend, im Kreisnimbus
das Lamm Gottes. So ward niemals Christus selbst dargestellt, sich selbst
in der Scheibe tragend. Das ist Johannes der Täufer, das Lamm Gottes
ist sein Attribut (nach Ev. Joh. 1, 29).
Aber er sitzt! Stehend konnte er wegen der Raumverhältnisse und
der übereinstimmung mit allen anderen Bildern am Sarge nicht dar—
gestellt werden. Warüm soll er nicht sitzen? Mit Maria in die Gerichts—
bilder aufgenommen, so kniend im Bogenfeld des Fürstentors am Bam—
berger Dom (vom gleichen Meister), thront er als Beisitzer des Gerichts
in der Trausnitzkapelle neben den sitzenden Aposteln (etwa 1280). Eine
Holzfigur von etwa 1220, die aus meinem in den Besitz des Heimat—
museums Kaufbeuren übergegangen ist, zeigt den thronenden Johan—
nes, der die Lamm-Gottes-Scheibe ebenfalls mit durch den Mantel ver—
hüllter Hand berührt. (In der Gotik hört diese liturgische Rücksicht⸗
nahme auf.) Sitzend werden meist die Kirchenpatrone daärgeftellt.
Doch dieser Johannes des Papstgrabes hält ein Schwert in seiner
Rechten. Er hält es an der aufrechtstehenden Klinge, nicht am Griff, also
gewiß nicht kampfbereit und bedrohend. Wir weroen erinnert, daß er
den Martertod durch das Schwert erlitten hat. Vielleicht zeigt er dem
Papst das Schwert als Sinnbild des Gerichts und der Gerechtigkeit, als
Mahnung zur Buße und Aufopferung in den Tod.
Was bedeutet das Bild des Täufers hier am Papstsarge? Warum
dieser Heilige, der zum Bamberger Bischofsdom keine nähere Begiehung
hat? Daran hätten die Erklärer denken können, daß Johannes der Täu
fer der Patronatsheilige der damaligen Kathedrale der Päpfte in Rom
ist, die noch nach dem Exil von Avignon im Lateran residierten, daß S.
Giovanni im Lateran als „Mutter und Haupt aller Kirchen“ gilt.
Papst Clemens war auf der Rückfahrt nach Rom. Er will pflichtge⸗
mäß im Lateran wohnen, er ist auf dem Wege zu seinem Kirchenpatron.
Aber er wird ihn auf Erden nicht mehr erreichen; er muß auf der Reise
sterben. Johannes scheint zu sagen: Auf irdischem Pfade gelangft du
nicht mehr zu mir. Zwischen uns ist das Schwert des Todes und des
Gerichts. Tue Buße, denn das Himmelreich ist nahe!
Somit ist, das Rätsel der Bildwerke am Bamberger Papstsarge ohne
bildwidrige Umdeutungen einfach und einleuchlend gelöst.
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