19
1s⸗
Tr⸗
iu⸗
naß
auf
ter
73⸗
jen
der
iler
—B
O7T⸗
egt.
des
der
e7
Be⸗
mit
kür
Id⸗
die
peit
ild⸗
un⸗
ore⸗
ren⸗
rich⸗
tehe
en:
gen
Tor⸗
zu⸗
dar⸗
nach
ab⸗
in
hten
das
sind
racht
hrer
Gegenüberstellung zu betrachten, von oben beginnend, immer zuerst
das östliche, dann das westliche Bild.
J. 6.: Pilatus auf einem Sessel thronend, trägt eine Krone auf dem
Haupte. Der Vertreter des Kaisers wird in der mittelalterlichen Kunst
oft mit den königlichen Insignien dargestellt. Vor ihm stehen gestiku—
lierende Iuden mit den sypischen Spitzhüten. Die zwei bedeuten, wenn
sie gleichartig sind, stets eine unbestimmte Mehrzahl. Sie fordern den
Tod Jesu, rufen sein Blut auf sich herab. Die Zusammenlegung der
Hand des Pilatus mit der des vorderen Juden (wenn sie im Bilde be⸗
absichtigt war) ist eine Gebärde der übergabe. Joh. 19, 16: „Da übergab
er ihnen denselben zur Kreuzigung. Sie aber nahmen Jefus hin uͤnd
sührten ihn hinaus.“
1. w.: Christus am Kreuz, Maria und Johannes. Hier kommt, wie
der Zusammenhang zeigen wird, das „Draußeü“ außerhalb des Kirchen⸗
raumes, des Tempels, der hl. Stadt Jerusalem in Betracht. Christus ist
von den Juden hinausgeführt, ausgestoßen, verworfen, den öffentlichen
Sündern und Heiden zugerechnet worden. Außerhalb der Siadt leidet
er den Opfertod. Hebr. 18, 12: „Darum hat Jesus, damit er durch sein
Blut das Volk heilige, draußen vor dem Tore gelitten.“
2. 6.: Zwei Gestalten in gleicher Kleidung tragen Tiere. (Eine Garbe
ist nicht zu erkennen, die getragenen Gegenstände sind, trotz prer Be⸗
schädigung des einen, einander sehr ähnlich.) Das westliche Tier ist ge⸗
hörnt wie ein Schafbock, das östliche ist nicht gehörnt. Die Leider des ge⸗
schlachteten Kalbes und Bockes werden zum Verbrennen hinausgetra⸗
gen (siehe unter 2. w.). Die eidung beider Träger entspricht den Vor—
schriften für die priesterliche Gewandung: Kopfbund und Oberkleid aus
einem vorderen und hinteren Teile, über und unter den Schüllern zu—
sammengehalten, ohne Armel, nach 2. Mos. 28. 29. und 89. Kap. Das
Bild ensspricht sachlich der Stelle Hebr. 18, 11: „Denn von den Tieren,
deren Blut für die Sünden ins Heiligtum getragen wurde, werden die
Leiber draußen vor dem Lager verbrannt Dem SEinne nach: Hebr.
10, ,„Es ist unmöglich, mit dem Blute von Stierkälbern und Boͤcken
die Sünden zu tilgen.“ Das Bild sagt von den vergeblichen Opfern des
Alten Bundes.
2. w. Hinter einem gehörnten Tiere, einem Bock, ist eine vorge—
beugte Menschengestalt zů sehen, doch nur ihr, ähnlich wie an den zwei
Tierträgern (2. 0.), gekleideter Oberleib und, dem senkrechten Rahmen
entlang, das Gewand des Unterleibes. Die Menschengeftalt müßte viel
größer sein als der Bock; so behalf sich denn der au die Maße des Blok—
kes gebundene Steinmetz mit der tief gebeugten Haltung des Menschen.
Einen fliegenden Engel kann man da nicht erkennen, für ein Opfer
Abrahams fehlen die Hauptpersonen und sede Deutlichkeit., Das ge—
hörnte Tier ist der „Sündenbock“, der in die Wüste gejagt wird; der
Mann beugt sich, um den Bock zu schlagen. Zum Versöhnungsopfer der
Juden (8. Mos. 16, 20) war vorgeschrieben, daß die Körper der für die
Sünden geschlachteten Opfertiere, eines Kälbes und eines Bockes, hin⸗
ausgetragen und außerhalb des Lagers verbrannt werden (2. v.), der
durch das Los bestimmte Bock aber, agf den die Schuld des Volkes ge⸗—
legt war, durch einen bereitstehenden Mann mit Schlägen in die Wüste
(an den Rand eines Abgrundes, damit er hinunterftürze und den Tod
finde) getrieben werde. Diesen Vorgang nahm das Mittelalter für ein
Vorbild des Kreuzestodes und der Höllenfährt Christi (Molsdorf Nr.
309 und 572). Der mit den Sünden beladene Bock wird „dem Teufel
übergeben“. Christus, beladen mit den Sünden der Welt, wird in die
21