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lähmt und bezwingt, ist gar nichts zu erkennen. Aber falsch ist auch die
Erklärung, der untere Mensch halte sich am Vorderbeine des Einhorns,
um dessen Schutz zu genießen. Das wäre für Mensch und Tier gleich
unpraktisch, weil das Einhorn dadurch im Kampf gegen den Löwen be—
hindert würde, während es zugleich auf den Kopfe seines Schützlings
mit den Hinterfüßen träte. Nein, der Bildhauer hat, ohne Bedenken,
den Raum ausnützend dargestellt, wie sich Menschen an die Mächte des
Bösen klammern. Und so reichte eben der rechte Arm des Unteren an
das Vorderbein des Einhorns, des Sinnbildes der Wildheit und Un—
bändigkeit. Diese Menschen halten sich an das Böse, an die teuflischen
Mächte des Diesseits und Jenseits. Es ist ein geistiges Anhalten und
Anhängen, körperlich dargestellt. Im Churer Dom an der Norodseite,
dem Sünderkapitell, halten sich zweti Männer beiderseits an einen
Teufel. Sie nehmen zum Teufel Zuflucht, hoffen Hilfe, Kraftübertra—
gung, sind Anhänger des Satans. In Schöngrabern in der nördlichen
Bildfläche der Apsis halten sich zwei Menschen an Bart und Haar eines
Teufeskopfes. Die zwei Menschenbilder am Taufstein in Freudenstadt
sind, nüchtern und ungezwungen erklärt, solche, die dem Teufel anhän—
gen, am Unfrieden in dieser Welt beteiligt sind, unselige Wesen, See⸗—
len in Sünde und in Ungnade. Hat etwa der Bildhauer, als er an die
Köpfe die langen, eingeringelten Zöpfe ansetzte, den Einfall gehabt,
diese Sünder als „Hellenstricke“ zu brandmarken? (Val. zu „Hellen—
sttricke“ Jakob Grimm, Deutsche Rechtsaltertümer, Bor II. 1899, S. 208).
Zusammenfassung
Die vier Tierbilder sind zu unterscheiden in zwei von schlimmer, zwei
oon guter Bedeutung; letztere sind durch das Lichtzeichen erkennbar.
Die Drachen sind die Mächte der Finsternis, der Teufel. Die
Menschen, die sich an die Drachen halten, sind in der Gewalt des Bösen,
im Zustand der Seelen in Sünde und Ungnade.
* öwe und Einhorn im Streit bedeuten Unfrieden unter den
en.
Das springende Tier, das furchtlos die Schlange bekämpft,
ist durch das Lichtzeichen als Sinnbild guten Wesens erkennbar gemacht,
des Kampfes und Sieges des Menschen in der Gnade.
Der Hirssch zeigt an, wie der Mensch vom Gift der Schlange, von
der Sünde befreit, verjüngt und verklärt wird, nachdem er zur Gnaden—
guelle Zuflucht genommen hat. Er ist durch das Lichtzeichen als gutes
Vorbild empfohlen.
So ist der Bezug auf die Taufe dargestellt, aber nicht ausschließlich
durchgeführt. Kürzer gefaßt lautet der Inhalt: „Der Mensch ohne die
Gnade und der Mensch in der Gnade“
Während die Löwengruppe am Sockel des Taufsteins die Unterwelt,
ewige Gefangenschaft und Pein in Erinnerung bringt, redet die zwi—
schen den Stricken das Becken umkleidende Bildfläche von den Gefahren
und Kämpfen des diesseitigen Lebens. Oben aber und drinnen ist das
Gnaden- und Himmelreich.
Diese Bildgedanken könnten nun sehr weit ausgesponnen und mit
einer „Inundatio auctorum“ belegt werden; doch die Aufgabe des Bild—
erklärers ist lediglich abzulesen, was die Bildfolge aussagt. Die Haupt—
quelle der Ikonographie ist nicht die Literatur, sondern der Bilder—
bestand gleicher Periode im weitesten Umkreis. Der Hauptgrundsatz für
die Übersetzung aus dem Bilde in die Sprache muß immer bleiben:
Nichts hineindenken, was nicht angedeutet ist mag auch diese Beschrän—⸗
kung und Entsagung einer lüsternen Einbildung wenig behagen.
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