Der reitende Gott
werden für norwegisch erklärt; dagegen stellt er die beiden Nordendorfer Spangen
und die von Osthofen unter — England“ (Otto Hupp, Runen und Hakenkreuz, 1921). —
Man muß übrigens natürlich zugeben, daß die Runen in Skandinavien viel länger
im Gebrauch waren als in Deutschland, weil das Christentum Jahrhunderte später
nach Skandinavien kam und der Einfluß der Antike in Deutschland so viel siärker
war. — Schon L. Lindenschmit beschwerte sich über die völkische Befangenheit britischer
Gelehrter.
Frankreich und England erklären jetzt ganz offen, daß Wissenschaft und Unter—
richt für sie auch nur ein Mittel zur Förderung ihrer völkischen, staatlichen und wirt⸗
schaftlichen Belange sind; wie jedes andere Mittel der Staatskunst auch. Selbstverständ⸗
lich war auch schon früher die Geschichtschreibung der einzelnen Völker beeinflußt
durch ihre Lebensbejahung und deren besondere Anforderungen Aber es ist doch
etwas anderes, wenn solche Beeinträchtigung des Erkenntnisstrebens unbewußt er—⸗
folgt, als wenn nun ganz planmäßig und offen das Streben nach Erkenntnis dem
Willen zur Ichbehauptung untergeordnet wird. Deutschland wird deshalb noch mehr
als bisher schon eine Insel der Wissenschaftlichkeit bilden; weil nur Deutschland
„das Pathos der Sachlichkeit“ besitzt, wie ein Finne kürzlich von ihm rühmte. Viel-
leicht wird noch Italien und das wieder auferstandene Rußland später wieder
wirklichen wissenschaftlichen Geist auftreiben können. In Italien hat ja, obwohl
die Zeitungen, wie jetzt noch, Januar 1921, der Corriere della sera, den elenden
Verleumdungsfeldzug in Angst um ihre Kriegsgewinne mitmachen, im Grunde kein
Gebildeter die Lügen gegen Deutschland geglaubt.
Der Reitergott auf der Säule führt die CLanze. Die heilige Lanze
gehörte zu den Krönungsabzeichen des alten Deutschen Reichs. Ihre
Heiligkeit stammt am letzten Ende sicherlich noch aus vorchristlichen
Vorstellungen, so krampfhaft man sich bemühte, sie zu verchristlichen.
Die heilige CLanze galt sogar als das kostbarste Stück der Reichs—
kleinodien. Als der tote Otto der Dritte endlich, bedrängt und ver—
folgt noch im Tode von seinen welschen Freunden und beschirmt von
seinen sächsischen Getreuen, in die lange mißachtete Heimat zurück—
kehrte, schickte man die heilige CLanze als das wichtigste Stück heim—
lich voraus, und Erzbischof Herbert von Köln, der damit beauftragt
wurde, mußte seinen eigenen Bruder als Geisel stellen, zur Sicherung
der späteren Wiederherausgabe. Denn die heilige Canze hatte ihre
siegbringende Kraft gerade den Vorfahren des unglücklichen deutsch⸗
byzantinischen Mischlings Ottos des Dritten erwiesen; in den beiden
Ungarnschlachten von 933 und 955 hatte sie den Sieg gebracht. In
den beiden Schlachten, die zusammen mit der Mongolenschlacht von
241 und der Niederlage der Cürken vor Wien im Jahre 1683 dar—
über entschieden haben, daß Europa den kulturunfähigen turanisch—
mongolischen Völkern verschlossen bleiben und weiter der Schauplatz
des Kampfes sein solle zwischen der germanischen VNordseewelt oder
der Kultur der Gesinnung und der hellenistisch-semitischen Mittel-
meerwelt oder der Kultur der Sinne.
Die heilige, siegbringende, rechtschützende Canze wurde um—
geweiht und ins Christliche gedeutet.