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Hakenkreuz und Sonnenrosse
scheiben, mit Kreisen, Strahlenbündeln und ähnlichen Bildern eben—
falls eine sinnbildliche Bedeutung haben; nämlich daß sie ebenfalls
Sinnbilder der Sonne sind. Der oben erwähnten Scheibe aleman—
nischen Fundorts steht eine aus der Gegend von Bruchsal am
aächsten zur Seite, die nach dem Fundbericht noch für alemannisch
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Dm 8.8
Bruunhs al
Abb. 97. Staatssammlung Karlsruhe.
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Abb. 98. Staatssamnilung Karls⸗
ruhe; Fundort Krautheim.
gehalten wird, also vor die fränkische Besetzung dieser Gegend und
damit in vorchristliche Zeit zurückgeht.u88) Die Formen sind zwar
schon derart in Linienspiel vergeistigt, daß sie nur gerade noch ihre
Herkunft von Pferdeköpfen ahnen lassen. Ein sechsspeichiges Rad,
alemannisch (Fundstätten und Funde im Großherzogtum Baden
Bd. 2 5. 338), eine noch von einem Beinring umgebene Zierscheibe
mit stark im Linienspiel verändertem
Hakenkreuz (siehe oben Abbildung
Nr. 40), in dem Wagner-Haug
Fundstätten) noch Tierköpfe er—
kennen und die sie für fränkisch
halten. In Straßburg wird ein
schönes dreiarmiges Hakenkreuz aus
Pferdeköppfen aufbewahrt (Fundort
Herstheim bei Erstein); ein vier—
armiges aus Schlangenköpfen (Fund⸗
ort Niederehnheim). Ferner bei
Lindenschmit, Handbuch, Tafel 27;
vogl. besonders Fig. 9 Fundort Ober⸗
olm mit einem achtspeichigen Strah⸗
lenrad).
u28) Vgl. Wagner⸗Haug, Fundstätten und Funde im Großherzogtum Baden
8d. 2 5. 156; ferner Lindenschmit, Deutsche Altertumskunde, Tafel 27, Figur 4;
Ferfeslbe. Altertümer unserer heidnischen Vorzeit, Bd. j, Beft 5. Tafel 4).