Hakenkreuz und Sonnenrosse
257
In der Stuttgarter Staatssammlung wird eine bemerkens—
werte Scheibe, Fundort Urach, aufbewahrt; in der Mitte ein vier—
speichiges Rad; von ihm ausgehend und in einem zweiten weiteren
Ringe zusammengefaßt drei Paare von je zwei gezackten Strahlen,
ungefähr in FSorm der Sigirune, 8, und ihres Spiegelbildes.
Im germanischen Museum in Nürnberg findet sich eine Scheibe,
die ein siebenarmiges Strahlenkreuz zeigt; die einzelnen Arme in
—
—
L.«0o.
s
Seeb⸗
—X
ęει
*
⸗
—*
—
7— 0 X
9 F
8
—F —2 2 E
8 3
— —
—7 z
8* — —
7
n
Abb. 100. Staatssammlung Karlsruhe.
Aus „Funde und Fundstätten im Großherzoatum Baden“, Bd. J.
Gestalt der Sigirune (Fundort nicht angegeben); ähnlich eine Scheibe
aus Sasbach, in Karlsruhe (siehe die Abbildung 100). An dem
Sasbacher Funde ist noch bemerkenswert der kleine silberne Löffel
mit Namen und Christussiegel. Daraus ist aber nicht auf Christen—
tum der Bestatteten zu schließen, so wenig wie aus dem genau ent—
sprechenden Löffelchen der Basena in dem sicher noch heid nischen
Weimarer Fürstengrabe.1884) Auch bei den beiden Scheiben aus
Krautheim und aus Tauberbischofsheim in der Karlsruher Samm—
lung ist das Vorbild einer Rune (Ziurune 7)) mindestens nicht von
vornherein abzuweisen.
Aus den alemannischen Reihengräbern von Nordendorf bei
Augsburg, die unter anderm auch die berühmte Runenspange her⸗
zgegeben haben, von der schon oben (s. 18) die Rede war, stammt
eine schöne Scheibe des Münchener Nationalmuseums; ein Haken⸗
kreuz mit verdickten Haken und Spaltung des Bakenendes, dessen
asa) Es wird ein Beutestück sein. Abbildung bei Gs tze⸗Böfer, vVor⸗ und
frühgesch. Altert. Thüringens, Taf. 23, VNr. 355.
Junge. Germanische Götter und Belden.