Full text: Germanische Götter und Helden in christlicher Zeit

Hakenkreuz und Sonnenrosse 
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Das Hakenkreuz kommt auch im späteren Mittelalter noch recht 
häufig vor; als ganz zufällig herausgegriffene Beispiele seien nur 
genannt: Paulus, Kunst- und Altertumsdenkmale in Württem— 
berg, Band Neckarkreis, S. 463; als Steinmetzzeichen ebenda 8. 136, 
Schwarzwaldkreis 5. 517; auch in Bebenhausen findet sich das Haken⸗ 
kreuz; und in sehr auffälliger Form, wovon noch unten, die heraldische 
Filie. 
d 
Abb. 407. 
Museum Karlsruhe 
Abb. 106. Abb. 108. Rheinhessisch; Museum Worms; 
fundort Wienwerd. mit erhaltenem Reifen aus Bein. 
(Aus Lindenschmit, Handbuch der deutschen Altertumskunde.) 
Daß diese Sierscheiben von einheimischen Künstlern hergestellt 
sind, ist sicher. Zwar mußte auch hier erst der Bann gebrochen 
werden, unter dem die gelehrte Welt so lange stand; daß man näm— 
lich allemal zuerst nach einer südlichen oder östlichen Herkunft 
suchte, wenn in den nordischen Ländern etwas auftauchte, was 
Kultur und Runstsinn verriet. Skandinavische Gelehrte haben zuerst 
für die Werkkunst der sogenannten Bronzezeit nachgewiesen, aus 
den Hinterlegungs(Depot)funden und den Überresten von Werk— 
stätten, daß die meisten dieser zum Teil werklich und künstlerisch 
höchst vollendeten Stücke an ihren nordischen Fundstellen, nämlich 
in Vorddeutschland und Südskandinavien, auch hergestellt sein 
müssen. Daß daneben auch südliche Einfuhr von Erzgefäßen usw. 
bestand, wird nicht bestritten, Cudwig Cindenschmit hat als Erster 
darauf hingewiesen, daß die Metallarbeiten der merowingischen 
Zeit von einheimischer Arbeit sind. Das wird auch dadurch nicht 
beseitigt, daß man neuerdings Beeinflussungen der merowingischen 
Zellenschmelzarbeiten von kleinasiatischer Kunstübung her nachge— 
wiesen hat. Allmählich sind uns auch eine ganze Reihe von 
germanischen Künstlernamen aus den Jahrhunderten der Wan— 
derungszeit und aus dem frühen Mittelalter bekannt geworden; 
Ingeldus auf einer Gürtelschnalle aus Dietersheim Adelchis
	        
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