Kolandssäule, Irmensul 87
gebene Kreuzigung
oder Beweinung auf
eine hohe Säule zu
stellen. Vielmehr
wird die Darstellung
bei ihrem kleinen
Maßstab dadurch
dem Auge zu sehr
entfernt. Die schön⸗
sten und zahlreich—
sten Bildstöcke, meist
aus der Barockzeit,
gibt es, soweit ich
sehe, in den mitt—
leren Maingegenden
mit ihren vielfachen
verschiedenen welt⸗
lichen und geistlichen
Candesherrschaften.
Carl Schuchhardt
bemerkt an der eben
angeführten Stelle
weiter: „Die Irmin—
sul der Sachsen
schließlich ist die
universalis colum-
na quasi sustinens
omnia, nach dem
Bericht des Rudolf
von Fulda um 850,
die „Weltsäule, die
das All trägt‘.“ Mit
diesen Worten be—
zeichnet, wie schon
erwähnt, Rudolf
von Fulda um 850
die auf der Eres—
burg, der sächsischen
Festung, im Jahre
772 von Karl dem Großen eingenommene und verschleppte, nach
anderen zerstörte Irmensul. In einem Bericht des Widukind von
Corvevy, nach 950, wird erzählt von einer Säule, die die Sachsen
Abb. 16. Gollenstein bei Blieskastel,
aus F. Sprater, Urgeschichte der Pfalz.