Full text: G. F. Dinglinger

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Bau über der Erde aber, lediglich Holzwerk zu nehmen“.) 
Sein Heilmittel gegen die schwarzen und weißen Würmer 
besteht darin, daß er für tüchtigen Durchzug in den einzelnen 
Böden gesorgt haben will. Die weiteren Angaben sind auch 
nicht gerade erschütternd und in architekturgeschichtlicher 
Hinsicht ohne Belang. Merkwürdigerweise geht er auf die 
beigegebenen Tafeln gar nicht oder nur sehr kurz ein. 
Dabei sind die zweifellos die Hauptsache. Sie sollen deshalb 
kurz beschrieben werden. 
Tafel J.2) (Abb. 3.) „Stand Riß oder aeußerliches Ansehen 
des Magazins“ zeigt die Ansicht eines vierstöckigen Gebäudes 
mit beinahe gleichsohem Mansardendach, in das drei Böden 
zur Aufspeicherung des Kornes eingebaut sind. Die in Fach— 
werk errichtet gedachte Fassade erhält eine Dreigliederung 
durch eine Türe mit vorgelagerter Treppe in der Mitte und 
je eine übereinanderstehende einachsige Fensterreihe an 
den Seiten. Im untersten Geschoß erscheinen außerdem 
je drei Paare von Doppelfenstern neben dem Portale. Vor 
den schmäleren Seitenfronten deuten Treppenstufen die 
Unterbringung von Türen an denselben an. 
Tafel II. „Profil, oder Durchschnit“ gewährt einen 
Einblick in die innere Einteilung. Es geht daraus hervor, 
daß für das Gebäude eine dreiteilige, in der Längsachse 
berlaufende und gewölbte Unterkellerung vorgesehen ist; 
ferner daß Ständerriegelpaare zum Tragen der Böden 
bestimmt sind. 
Tafel III. „Grund Riß der Gewölber“ gibt die Anleitung 
zur Herstellung des Kellergeschosses. Zwei Reihen von je 
10 Pfeilern sind bestimmt, die dreiteilige, in der Längsachse 
verlaufende Gewölbeanlage zu tragen. Die Treppen— 
zugänge sind symmetrisch von dem Haupteingange im daneben 
liegenden rechten zweiten unteren, und ebenso im linken 
oberen Joche untergebracht. 
Tafel IV. „Grund Riß des untersten Stockwercks“ (Abb. 4.) 
läßt die bereits erkannten Einteilungsprinzipien noch deutlicher 
werden. Die kreuzförmige Anordnung der vier Eingänge 
iJ Uebrigens entwickelt Leonh. Chr. Sturm in seinem Traktat: 
Ein sehr nöthiges Haupt-Stück der vollständigen Anweisung zu der Civil-⸗Bau— 
Kunst (nach Nicolai Goldmanns Gründen) vvn Land-Wohnungen 
und Meyereyen. . . . Augsburg 1721, ganz ähnliche Anschauungen. 
2) Dieser Plan ist allein gezeichnet und zwar links: G. F. Dinglinger — 
rechts: A. A. Bed. 8sc.
	        
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