Full text: G. F. Dinglinger

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in den Mitten der Längs- und Schmalseiten, die korrespon⸗ 
dierenden Kellerzugänge und die ähnlich symmetrisch an— 
gelegten Treppenanlagen zu den oberen Stockwerken (rechte 
zberste und linke unterste Ecke) die Anordnung von 12 Ständer⸗ 
paaren werden hier ersichtlich 
Tafel V. „Grund Riß der eigentlichen Korn Böden“ 
endlich gewährt eine Vorstellung von den oberen, dem 
Erdgeschoß genau entsprechenden Bodenanlagen. 
Schließlich bedarf noch eine kleine Arbeit Dinglingers 
in dem Hann. Magazin über die Brunnenanlagen wenigstens 
der Erwähnung.!) Von irgendwelchem Interesse in archi— 
tekturgeschichtlicher Hinsicht ist sie allerdings nicht. 
IV. 
Ein an Zahl, aber für die allgemeine Kunstgeschichte 
zweifellos auch an Bedeutung bescheidenes Werk ist uns 
im Schaffen Dinglingers entgegengetreten. Zu einer un⸗ 
nötigen Ueberschätzung ist kein Anlaß vorhanden; aber eben— 
sowenig ein Bedauern uͤber die zur Erschließung der Tat⸗ 
sachen geopferte Mühe und Zeit. Die deutsche Kunstgeschichte 
hat allzulange darunter zu leiden gehabt, daß die eigentliche 
Helehrtentätigkeit auf die Erforschung der ausländischen 
Kunst gerichtet war, während man es sich bei der heimischen 
Kunst mit dem ach so bequemen Verfahren des Herbei⸗ 
schleppens einiger, längst bekannter Bausteine und deren 
was — mehr oder minder, — geschickten Aufputzen be— 
denden ließ. Allein die äußeren Umstände werden uns 
zwingen, uns in Zukunft unserer eigenen Meister etwas 
sebedoller anzunehmen. Wie sehr es da — und ganz besonders 
auf dem Gebiete der Barockkunst — an allen Ecken und 
Kanten noch an den allereinfachsten Erschließungen der Tat⸗ 
sachen fehlt, das beweist die Unmöͤglichkeit, zuverlässige 
Antworten auf Fragen zu erteilen, wie die nach der Ent⸗ 
wicklung der Barockkunst in Hildesheim oder der Braun— 
schweigs, auf Fragen nach dem Erbauer (Architekten) 
des Michaelisklosters in Hildesheim, nach dem des Umbaus 
der dortigen Jakobikirche — um nur einige Beispiele aus 
)Y Hannov. Magaz. 1772 8 Stück S. 125 ff. Es handelt sich um die Be— 
antwortung einer im 102. Slück des Hannov. Magazins von 1771 gestellten 
Anfrage, die Brunnen betreffend, deren Wasser gelb ist. 
Vgl. auch Heinr. Wilh. Röfermund: Das gelehrte Hannover 1. Bd. 
Bremen 1823 6. 461. Die unter z und 4 aufgeführten Aufsätze stammen 
nicht von dem Festungsbaumeister, sondern von dessen gleichnamigem Sohne, 
dem' spaͤteren Konsistorialrat und Superintendenten in Wolfenbüttel.
	        
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