Full text: G. F. Dinglinger

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G. F. Dinglinger. 
Fin Beitrag zur Geschichte der Barockarchitektur in Hannover. 
Von V. Curt Habicht. 
Solange man der Barockkunst ein nur oberflächliches 
Interesse entgegenbrachte, ja sie sogar ihres angeblichen 
ausländischen Charakters und anderer „Untugenden“ — wie 
Schwulst, Virtuosentum, Unwahrhaftigkeit des Empfindens 
usw. — wegen abfällig beurteilen zu müssen glaubte, konnte 
es nicht ausbleiben, daß die Vorstellung von ihr eine diesen 
Einschätzungen entsprechende, d. h. kümmerliche, gewesen ist. 
Diese Zeiten sind in der Wissenschaft vorbei. Mit der ernsten 
und gewissenhaften Zuwendung zu der Sache hat sich nicht 
nur ein ganz anderes, weit günstigeres Bild ergeben, es 
sind jetzt erst auch seither so gut wie vergessene Meister und 
deren meist völlig ins Dunkel gesunkene Werke wieder ans 
Licht gekommen. 
G. F. Dinglinger), den ich zuerst auf Grund seiner 
Schrift (vgl. Hannov. Geschichtsbl. Jahrg. 1915 p. 457 ff.) 
als Architekten nachweisen konnte, gehört nun keineswegs 
zu den führenden Geistern seiner Zeit. Immerhin bedeutet 
er im Rahmen der niedersächsischen und schon gar der stadt— 
hannoverschen Barockarchitektur etwas und verdient es wohl, 
sich mit ihm abzugeben. Ich will im folgenden versuchen, ein 
Bild von seinem Leben und Schaffen zu geben. 
J. 
Meine in meiner Schrift über das Palais an der Lein— 
sttraße ausgesprochene Vermutung, daß G. F. Dinglinger 
der Sohn des in Dresden tätig gewesenen Emgilleurs G. F. 
Dinglinger sein könne, hat ihre Bestätigung erfahren. Ding⸗ 
Leider ist es mir nicht gelungen, ein Bildnis Dinglingers ausfindig 
zu machen. Meine Anfragen bei der Kunsthalle zu Hamburg, Kgl. Kupferstich⸗ 
Kab. Dresden, Königl. Kupferstich-Kab. Berlin, Herzogl. Museum Braun—⸗ 
chweig, Herzogl. Bibl. Wolfenbüttel, Kestner-Mufse um und Vaterländisches 
Museum Hannover blieben ergebnislos. Ich vermute, daß es einen Bildnis— 
Kupferstich gibt, und wäre für frol. Mitteilung sehr dankbar.
	        
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