Full text: Das Cölner Osterdienstags-Protokoll

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Das Cöolner Osterdienstags-Protokoll. 
Gottes. Als Mittel der wiederum katholisierenden Einwirkung bezeichnet 
Redner vor allem Predigt und Katechese mehr als den Vereinsvortrag, 
ferner die Presse. Die Haltung der „Kölnischen Volkszeitung“ tadelnd, 
führt Redner als Beispiel aus der eigenen Interessensphäre deren un— 
genügende Motivierung der Schülerselbstmorde an, bei der die eigent— 
liche Ursache, die Religionslosigkeit, kaum genannt werde. Wir Katho— 
liken geben preis, bis wir Protestanten geworden sind. Unter Hinweis 
auf die Unbeugsamkeit eines Clemens August fordert Redner zu Pro— 
nonzierung des katholischen Standpunktes auf. Unsere Richtung wird im 
Episkopate und im Volke gewünscht. 
Underberg: betrachtet die christlichen Gewerkschaften als eine 
Gefahr für das Zentrum und die katholische Kirche. Die protestantische 
Minderheit in ihnen wird die katholische Mehrheit protestantisieren. Im 
Volksverein habe Windthorst die Entwicklung einer Gefahr befürchtet 
und nur ungern seiner Gründung zugestimmt. Den eigentlichen Mangel 
dieser Organisation formuliert Redner: Dem Volksverein fehlt die autori— 
tative Spitze. Der Ansicht gegenüber, der Klerus würde im äußersten 
Falle den Volksverein aufgeben, wenn der Episkopat dagegen wäre, 
äußert Redner, daß der größte Teil des Ulerus vielleicht so handeln würde, 
viele aber würden in den allerbesten Absichten nicht gehorchen. Unkluges 
Vorgehen in sozialer Aufweckung der Arbeiterschaft kann diese zur Sozial⸗ 
demokratie führen. Redner schildert das planmäßige Vorgehen der 
Cölner Richtung, die Parlamente und Wahlkomitees mit ihren An— 
hängern zu besetzen und möglichst alle Organisationen in ihre Abhängig— 
keit zu bringen. Selbst gutgesinnte Abgeordnete fühlen sich dadurch ab— 
hängig, daß sie der Cölner Richtung ihr Mandat verdanken. Von einer 
Allianz des Zentrums mit den Konservativen verspricht er sich keine 
Dauer. Die materielle Interessiertheit der konservativen Partei wird sie 
das Zentrum aufgeben lassen, sobald sie seiner nicht mehr bedarf. 
Von 100 Protestanten seien ja 99 nicht mehr Christen. 
Die Oppositionslage des Fentrums sei für eine katholisierende Be— 
wegung günstig. Viele Elemente sehnen sich zurück nach dem Zustand 
als Regierungspartei. Sehr bedenklich ist die Haltung der Politiker und 
Gewerkschaftsführer gegen die Hierarchie. Redner illustriert durch persön—
	        
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