Full text: Das Cölner Osterdienstags-Protokoll

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Ziehen wir nun die Summe 
so kommen wir zu folgenden vorläufigen Ergebnissen: 
1. Bei weitem der wesentlichste Punkt, der alle übrigen Er— 
wägungen verblassen läßt, ist die Tatsache, daß die Abgeordneten Bitter 
und Roeren es übernommen haben, im Sinne der Ausführungen der Oster— 
dienstags⸗Versammlung ein Schreiben an den deutschen Episkopat zu 
richten, das heißt doch auf gut deutsch, wegen angeblich kirchlich be— 
denklicher Bestrebungen im eigenen Lager die Parteigenossen und die 
Parteipresse bei den kirchlichen Behörden hinterrücks anzuzeigen. Wie 
mag doch dieses Schreiben nach Inhalt und Form wohl ausgefallen sein!!! 
Man sollte meinen, daß die Briefschreiber es als eine Ehren— 
pflicht betrachten werden, aus freien Stücken ihren Brief an die Bischöfe 
wortgetreu der Offentlichkeit zu unterbreiten. Es würde das auch den 
Vorteil bieten, daß man in den Besitz eines wirklich unterzeichneten 
Schriftstücks gelangte. 
Die Uslnische Volkszeitung vom 28. Juni d. J. bringt an 
leitender Stelle mit wohlbegründeter Zustimmung die offenbar partei⸗ 
offiziöse Erklärung des amtlichen Sentrumsorgans, der Germania, zum 
Abdruck, welche lautet: „FJur ein Mitglied der Sentrumsfraktion hätte 
es jedenfalls näher gelegen, etwaige Beobachtungen und Besorgnisse der 
Zentrumsfraktion bzw. ihrem Vorstand zu unterbreiten“. Wie 
war es überhaupt möglich, daß die beiden Herren in dem Augenblicke, 
als sie ihre Denunziation anbrachten, den Parteivorstand in völliger 
Unkenntnis über ihr in der Parteigeschichte wohl einzig dastehendes Vor— 
gehn belassen konnten! Oder wollen die Herren vielleicht ihren denun⸗ 
ziatorischen Brief dementieren und die ganze Briefgeschichte auf eine vom 
Verfasser des Protokolls herrührende objektive Unrichtigkeit zurück— 
führen ?
	        
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