S$3B
Portlandzement
Eisenportlandzement
Hochofenzement
Sonderzemente
Erzzement
a. Normen-Portlandzement
Die Rohstoffe für den Portlandzement werden fein gemahlen und im
Trocken- oder Naßverfahren innig vermischt. Sodann wird die Mischung als
Ziegel in Ring- und Schachtöfen oder als angefeuchtetes Pulver oder als Dick-
schlamm in Drehöfen mindestens bis zur Sinterung zum Klinker gebrannt, der
zu einem feinen Pulver vermahlen wird. Zur Regelung der Abbindezeit wird
etwas Gips zugesetzt (s. S. 3).
Mahlfeinheit, Raumgewicht und spezifisches Gewicht s. Tafel D.
Die chemische Zusammensetzung liegt in den Grenzen:1)
Kalk. ‘. ..'.. . 59 bis 67 % Kieselsäure . . . . . 16 bis 24%
Magnesia ..... 05, 5, Tonerde + Eisenoxyd . 6 „ 13,
(Beispiel: Tafeln A B; Nr. 3; Tafel C).
Durch Mischung von schnell gekühlter (granulierter) basischer Hochofen-
ichlacke mit Portlandzement entstehen die beiden genormten Fabrik-Misch-
;emente, der Eisenportland- und der Hochofenzement:
b. Normen-Eisenportlandzement
Der Eisenportlandzement wird aus 70%, und mehr Portlandzement
(jedoch weniger als 100 %) und im übrigen aus gekörnter basischer Hochofen-
sSchlacke hergestellt. Beide Stoffe werden fein gemahlen und innig vermischt.
Durch das Zumischen der Schlacke (Tafeln A B; Nr. 10) wird der Zement
mit Hydraulefaktoren bereichert. Die Schlacke hat ein latentes Erhärtungs-
vermögen ($ 4 A), das zu seiner Auslösung des aus dem Portlandzement beim
Erhärten sich bildenden Kalkhydrates bedarf, ;
Mahlfeinheit, Raumgewicht und spezifisches Gewicht s. Tafel D.
Die chemische Zusammensetzung liegt in den Grenzen:
Kalk. ...'... 55 bis 61% Kieselsäure . . .'. . 20 bis 27%
Magnesia . ... .. 05 5, Tonerde + Eisenoxyd . 9 „ 15,
(Beispiel: Tafeln A B; Nr. 5).
c. Normen-Hochofönzement
Der Hochofenzement wird aus 15 °/, und mehr Portlandzement (jedoch
höchstens 69%) und im übrigen aus gekörnter basischer Hochofenschlacke her-
gestellt. Beide Stoffe werden fein gemahlen und innig vermischt.
Meistens besteht der Hochofenzement aus etwa 40 °%/, Portlandzement und
60 %/, Hochofenschlacke.
Über die Raumbeständigkeit vgl. $ 3 A.
Jber die größere Mahlfeinheit, das im allgemeinen geringere Raumgewicht
‚spezifische Gewicht als beim Portlandzement s. Tafel D.
Die chemische Zusammensetzung liegt in den Grenzen: .
Kalk. .... .. 45 bis 53% Kieselsäure . . . . . 25 bis 30%
Magnesia . .... 05, 5, Tonerde + Eisenoxyd . 10 „ 20,
(Beispiel: Tafeln A B; Nr. 8).
d. Sonderzemente
Der Erzzement ist eine Portlandzementabart, bei der die Tonerde fast
zanz durch Eisenoxyd ersetzt ist (Tafeln A B; Nr. 4). Da die Tonerde weit-
zehend aus dem Gemisch ausgeschaltet ist, kann sich bei Einwirkung von
Sulfaten (schwefelsauren Salzen) das den Mörtel und Beton zerstörende
Kalziumaluminiumsulfat?), der sogenannte Zementbazillus, nicht bilden.
Der Erzzement ist also ein Bindemittel, das bei einem Kalkgehalte gleich
dem des’ Portlandzementes gegen Einwirkungen von Schwefelverbindungen
widerstandsfähig ist. Er hat sich vor allem in Meer- und Moorwasser bewährt.
1) Handbuch, Baustoff, S. 6
2) s. Fußnote 5 S. 2