Full text: Anweisung für Mörtel und Beton

Sehr empfindlich sind nach ihrer Natur und Entstehung die meisten 
Zemente, da sie leicht Kohlensäure und Wasser aus der Luft aufnehmen. 
Selbst in geschützten Räumen lassen sie in einigen Monaten an Abbindekrafi 
nach und müssen dann erneut geprüft werden. 
Es ergaben sich durch Versuche!) folgende Zahlen für Festigkeitseinbuße von 
Zementen nach Lagern 
über... . 3 6 12 Monate 
Einbuße etwa 8%, 14% 22% für 28 Tage alte Probekörper. 
Es ist anzustreben, Lagerbestände in 4 bis 6 Wochen aufzuarbeiten. 
Das gilt besonders für hochwertige Zemente und für Hochofenzement. 
Unempfindlicher gegen Feuchtigkeit sind die latenten Mörtel- 
bildner. Der Traß z. B. verträgt vollständige Nässe. Doch sind auch solche 
Stoffe aus Gründen der Verarbeitungsfähigkeit pulvertrocken aufzubewahren. 
Empfindliche Stoffe 
8 5, 6... 
Jnempfindliche Stoffe 
Zuschlagstoffe 
Die Art und Beschaffenheit der festen und die Menge der flüssigen Zu- 
schlagstoffe für Mörtel und Beton haben nicht geringere Bedeutung als die 
richtize Wahl und Menge der Bindemittel. 
$ 6. Feste Zuschlagstoffe 
Die festen Zuschlagstoffe müssen mindestens die Eigenfestigkeit von der 
Größe der beabsichtigten Mörtel- oder Betonfestigkeit und richtige Korn. 
zusammensetzung haben sowie wetterfest sein. Die Eigenfestigkeit der Natur- 
kiese und der gebrochenen Steine ist im allgemeinen ausreichend.) 
A. Natürliche und künstliche Sande 
Der Sand wird als Gruben-, Fluß-, See-, Brech- oder Quetschsand 
und als Schlackensand gewonnen. Unter Sand versteht man die Gesteins- 
teile, die durch das Sieb mit 7 mm Lochdurchmesser fallen®. Die Sande 
zollen möglichst verschiedenes Korn besitzen. Sande von nur feinem oder 
von nur grobem Korn sind mit gröberem bzw. feinerem Korn zu vermengen, 
um die Hohlräume zu verringern. Der Dichtigkeitsgrad und die Festigkeit 
von Mörtel und Beton werden dadurch erhöht. Der Sand verschiedener 
Körnung aber höchsten Litergewichts ist im allgemeinen der beste. 
Starke Verunreinigungen durch Pflanzenerde, Kohle, Schwefel- 
kies, Gips, Säuren und Salze machen die Sande unbrauchbar‘). Bei- 
mengungen von Lehm und Ton wirken schädlich, wenn sie fest am Sande 
haften. Sind sie dagegen in geringen Mengen lose und fein verteilt, so schaden 
sie in der Regel nicht. In Zweifelsfällen sind Festigkeitsversuche auszuführen 
(vgl. $21 A). 
Scharfkantige Sande, darunter auch Quetschsande von geeigneten Natur- 
steinen und von nicht merklich schwefelhaltigen Stückschlacken der Hütten- 
vdetriebe sind oft wertvoll 3. 
Für poröse und leichte Bauteile (Dachdeckungen®), Fußböden) kommen 
granulierte Hochofenschlackensande”) sowie Bimssand und Bimskies®) 
in Frage. 
Vatürliche und künstliche 
Sande 
!) Tonind. Ztg. 1925, Nr. 1, 8.6; Nr. 34. 8. 473 
Grün, Zement, 8. 104 
?) S. auch 88 A, Kornzusammensetzung; $ 21, Prüfung; sowie „Besondere Bedingungen für die 
I Lieferung von Mörtel» und Betonzuschlagstoffen“ (von 1928, RZA) 
$) Dieser Sand entspricht der Korngröße von 5 mm (Bestg. d. D A f. Eisenbeton A 85, Ziff. 2 a; 
C 86, Ziff, 2a; Gehler, Erläuterungen, S. 40: „Um Korn von 5 mm abzusieben, verwende man ein Sieb 
mit 7 mm Lochdurchmesser“); Tonind. Ztg. 1928, Nr. 12, S. 208 
%) Tonind. Ztg. 1926, Nr. 94, S. 1657 
5) Prüfungsamt 1916, Hefte 4/5 
6) Das wirkliche Raumgewicht von Bimsbeton ist bei Dachdeckungen stets nachzuprüfen 
7) Stahl und Eisen 1924, Nr. 23 
8) Mörtel ans Bimsstoffen bedarf zur Wassersättizung des Bimses eines hohen Wasserzusatzes
	        
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