Full text: Anweisung für Mörtel und Beton

$8AB 
Grobes 
Tafeln G. M 
Wasserzusatz 
Erdfeucht 
Weich 
Die Kornzusammenseizung der groben Zuschläge, des Rückstandes 
auf dem 7 mm Rundlochsieb (S. 14) soll möglichst gemischtkörnig sein; dies wird 
erreicht, wenn die Körnungen der Durchgänge durch die 15 mm, 30 mm, 
50 mm und 70 mm Rundlochsiebe (s. auch S. 54) der Menge nach etwa gleich- 
mäßig vertreten sind. Der durch Mörtel zu füllende Hohlraum des groben 
Zuschlages wird dann gering sein. 
Für gewöhnlichen Beton, bei dem nicht ganz besondere Anforderungen 
an den Füllungsgrad des Hohlraumes des Groben gestellt werden, soll in 
der Regel die Mörtelmenge etwa das 1,%fache der Hohlräume betragen, 
d. h. der Füllungsgrad f=—1,2 sein). 
Beim Bau wird man selten solch günstige Zuschlagstoffe zur Verfügung 
haben, daß sie die Feinheiten einer Siebkurve erfüllen. Im allgemeinen wird 
man sich mit den weiteren Grenzen der Zusammenstellung 3 (S. 14) begnügen 
müssen, die beim meist Vorliegen der feinen Bestandteile, durch Zusatz von 
gröberen Körnern eingehalten werden können ($ 21B 2). Nur bei wichtigen 
oder ganz großen Bauten wird man die ideale Zusammensetzung anzustreben 
suchen und die höheren Kosten aufwenden, die durch künstliche Mischung aus 
einzeln beschafften Stoffen entstehen ?). 
Um viele Einzeluntersuchungen verschiedener Baustellen eines Bezirks mit einem 
aus gleicher Quelle stammenden Zuschlagstoff zu ersparen, empfiehlt es sich, durch 
die Bezirksprüfstellen mit den meist verwendeten Zuschlagstoffen Versuche zur 
Ermittelung der günstigsten Mischungsverhältnisse ausführen zu lassen (Tafeln 6, M). 
Ein Beispiel einer Kornprüfung und Kornverbesserung durch Baustellen- 
Siebversuche ist im $21B2 und auf Tafel M durchgeführt. 
B. Wasserzusatz 
Der Wasserzusatz hat großen Einfluß auf die Güte, im besonderen 
auf die Festigkeit von Mörtel und Beton. Jeder überflüssige über das chemische 
Bindungsvermögen des Bindemittels hinausgehende Zusatz verringert die Festig- 
keit, was sich besonders bei der Anfangserhärtung bemerkbar macht. 
Zusammenstellung 4 
Beispiel für die Festigkeiten einer Mischung bei verändertem 
Wasserzusatz%. Betonmischung: 12:25+3K 
(vgl. Zusammen- 
stellung 5, S. 17‘ 
Wasserzusatz 
in Gewichts-%, des 
trockenen Gemenrars 
Druckfestigkeit 
in kg/cm? nach 
28 Tagen 
232 
307 
267 
223 
157 , 
89, Abnahme gegen 
; 8307 = 71% 
Die höchste Druckfestigkeit wird bei sachgemäßer Verarbeitung mit erd- 
‚euchtem Gemenge erzielt. Sogenanntes erdfeuchtes Gemenge soll nach einer 
zewissen Stampfarbeit keine merklichen Vertiefungen unter dem Stampfer mehr 
oilden, aber an der Oberfläche Wasser absondern. Beim Formen eines Ballens 
in der Hand soll er sichtbare Nässe zurücklassen (vgl. S. 26). 
Weicher Beton, wie er für Eisenbeton erforderlich ist, hat geringere 
Festigkeit, und zwar um so geringere, je weicher er ist. Ein Betongemenge 
1) Der Füllungsgrad der Hohlräume des Mörtels und Betons ist maßgebend für den Diechtigkeits- 
grad des Mörtels und Betons 
Il Der Dichtigkeitsgrad ist stets <1; dagegen muß der Füllungsgrad stets >1 gewählt werden 
z. B. für Wasserundurchlässigkeit £f=1,7; Näheres s. S. 18 bis 21 
2) Probst, Beton, S. 18. Abb. 4b, S.22; Zement 1927, Nr. 34, S. 761; Tonind. Ztg. 1927, Nr, 73, S 1827 
Handbuch, Baustoff, S. 40/41 
3 Graf. Festirkeit, S. 11: Grün, Beton. S. 21 
16
	        
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